Bad Honnef: Keine Beunruhigung

Jahresgespräch der Bad Honnefer Verwaltungsleitung mit Polizeipräsidentin und Team

Die gute Nachricht ist, dass Gewaltkriminalität in Bad Honnef kein zu Hause habe. Das konnte Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa und ihr Team  während des Jahresgesprächs mit Bürgermeister Otto Neuhoff, kommissarische Leiterin des Fachdienstes Recht und Ordnung Solveig Horstmann und Ordnungsamtmitarbeiterin Annette Engels verkünden. Das Zahlenmaterial der Kriminalstatistik bestätigt dies.

Verglichen wurde das erste Halbjahr 2019 mit dem ersten Halbjahr 2018 von Januar bis Juni. Besonders in den Bereichen, die die Bürgerschaft beunruhigen, sind die Straftaten zurückgegangen: Bei Raubdelikten und Körperverletzung ist ein Rückgang um 60 Prozent zu verzeichnen und die Wohnungseinbrüche haben sich sogar halbiert.

Zugenommen um 17,1 Prozent haben allerdings die Straftaten in kleinen Bereichen, besonders Fahrraddiebstahl und Farbschmierereien. Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa bittet die Bevölkerung um Mithilfe und Hinweise. Täterinnen und Täter müssen auf frischer Tat ertappt werden, andernfalls lassen sich die Delikte schwer aufklären. Farbschmierereien, also Graffiti-Schmierereien seien kein Dummerjungenstreich, sagte die Polizeipräsidentin, sondern Sachbeschädigung und die Beseitigung ist kostspielig. Der Anblick ist immer ärgerlich.

Fahrraddiebstähle sind von 36 auf 59 im Jahr 2019 gestiegen. Ein Fahrradpass ist auf jeden Fall eine gute Wahl. Wer sein Fahrrad fotografiert und sich die individuelle Rahmennummer notiert oder dafür sogar eine App nutzt, macht es der Polizei leichter, als rechtmäßige Besitzerin oder rechtmäßiger Besitzer im Falle eines Falles gefunden zu werden. Außerdem können die Diebe überführt werden. Auch hier gilt wieder die Bitte der Polizei: Wer etwas beobachtet, möchte sich melden. Seitdem am Freizeitbad Grafenwerth eine Videoüberwachung installiert wurde, gab es dort nur noch einen Fahrraddiebstahl. Somit war das eine erfolgreiche Maßnahme gegen Fahrraddiebstahl.

Mit Öffentlichkeitsarbeit hat die Polizei auf Betrugsdelikte zum Nachteil älterer Menschen reagiert. Zwar scheitern 99 Prozent der „Enkeltrick“-Erpressungsversuche oder Betrugsversuche durch das Auftreten falscher Polizisten, allerdings wenn die Betrügerinnen und Betrüger Erfolg haben, ist der Schaden immens. Eine mobile Beratungsstelle, die auch das Bad Honnefer Rathaus im vergangenen Dezember besucht hatte, bietet Informationen an. Dort stehen ehrenamtliche Seniorenberatende in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden des Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz mit Rat zur Seite.
Erster Polizeihauptkommissar Gerd Peter berichtete von einem deutlichen Rückgang der Verkehrsunfälle. Im ersten Halbjahr 2018 waren es noch 150 gewesen, im ersten Halbjahr 2019 waren es dagegen 102. Erfreulicherweise war 2019 kein Kind in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen. Bei den Seniorinnen und Senioren ist eine Zunahme der Verkehrsunfällte zu verzeichnen, was der demografischen Entwicklung entspricht. Einen tödlichen Motorradunfall hatte es gegeben, was sehr zu bedauern ist.

Der Bezirksdienst in Bad Honnef wird am 01.09.2019 nachbesetzt, denn die beiden Bezirksdienstbeamten, die hervorragende Arbeit geleistet haben, werden in den Ruhestand wechseln. Zur Personalsituation der Polizei erklärte Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa, dass das Land derzeit mehr Tarifstellen schafft. Dort, wo nicht unbedingt Beamtinnen oder Beamte beschäftigt sein müssen wie beispielsweise im IT-Bereich, werden Tarifbeschäftigte eingesetzt.

Bürgermeister Otto Neuhoff zog das Fazit des Jahresgesprächs: „Wir haben bis jetzt immer gute Gespräche geführt. Ganz herzlichen Dank an Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa und das Team, auch an die Bezirksdienstbeamten. Wir arbeiten hervorragend zusammen. Bad Honnef ist gerne beim Polizeipräsidium Bonn.“ cp

Foto: Jahresgespräch Polizei und Verwaltung – v. l. EPHK Gerd Peter, Bürgermeister Otto Neuhoff, Solveig Horstmann (kommissarische Leiterin Ordnungsamt), Annette Engels (Ordnungsamt), Polizeioberrätin Anja Gans und Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa.

Kriminalitätsrate in Bad Honnef sinkt

Erfolgreich gegen Kriminalität: Polizei und Verwaltung ziehen positive Bilanz

Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa hatte gute Nachrichten mitgebracht: Die Kriminalitätsrate in Bad Honnef ist gesunken. Beim Jahresgespräch von Polizei und Verwaltung im Bad Honnefer Rathaus konnte eine positive Bilanz gezogen werden.

Bürgermeister Otto Neuhoff begrüßte die Polizeipräsidentin und sagte: „Sicherheit ist ein Thema, dass die Bürgerinnen und Bürger interessiert, deshalb werden zum jährlichen Polizeigespräch auch immer die Vertretungen der Presse geladen. Für dieses Mal lässt sich sagen, dass über eine gute Entwicklung berichtet werden kann.“ Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa pflichtet dem Bürgermeister bei und betonte: „Das ist auch der guten Zusammenarbeit mit vielen Ebenen der Stadt Bad Honnef sowohl dem Ordnungsamt als auch dem Sozialamt, Jugendamt, Straßen- und Verkehrsamt zu verdanken.“

Verglichen wird der Zeitraum Januar bis Juni 2017 mit dem von 2018: In Bad Honnef gab es keine Tötungs- und Kapitaldelikte. Ein Rückgang der Straftaten ist zu verzeichnen: Waren es 2017 noch 709 sind es 2018 561. Das bedeutet eine Abnahme von 20,9 Prozent. Wohnungseinbruch, Diebstahl, Diebstahl aus oder von KFZ, Vermögens- und Fälschungsdelikte beispielsweise sind weniger geworden.

In zwei Bereichen sind trotzdem Veränderungen zu melden. Bei den Sexualdelikten gibt es eine Zunahme von drei Sexualdelikten, weil sich das Strafrecht geändert hat und beispielsweise Beleidigungen und Handgreiflichkeiten gelistet werden. Außerdem hat die Zahl der Körperverletzungen zugenommen. Allerdings werden diese nicht im öffentlichen Raum, also auf Straßen und Plätzen, verübt, sondern in geschlossen Räumen wie im privaten Bereich oder Gaststätten. Dieser Anstieg wird von Polizei im Allgemeinen beobachtet und ist kein lokales Phänomen.

Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa stellte fest: „Das Bewusstsein für öffentliche Räume ist gewachsen und die Menschen sollen sich wohlfühlen.“ Allerdings wünschte sie sich in Bezug auf das Wohlstandsproblem „Müll“ mehr Zivilcourage. Werde beobachtet, dass jemand seinen Müll in der Öffentlichkeit entsorgt, solle man ihn ansprechen. Aber auch das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und nicht beschränkt auf Bad Honnef.

Gerd Peter, Leiter der Polizeiwache Ramersdorf, hatte auch von der Verkehrsunfallstatistik Erfreuliches zu berichten. Verkehrsunfälle sind im Vergleich zum letzten Jahr von 147 auf 138 gesunken. Die Zahl liegt deutlich unter dem Fünfjahres-Durchschnitt. Allerdings haben Unfälle mit Kindern von 3 auf 6 zugenommen und darunter war ein Schulwegunfall. Ursache von Unfällen ist unangepasste Geschwindigkeit und die Nutzung von Handys von Fahrerin oder Fahrer. Es gab keinen Unfall mit einem Pedelec, obwohl mehr Pedelecs gekauft werden.

Die Polizeipräsidentin erklärte, dass die Polizei auf vielfältige Art und Weise Beratungen gegen Einbrüche anbietet. Gefasst wurde ein Einzeltäter, der zahlreiche Wohnungseinbrüche begangen hatte. Gegen Banden wurde in Zusammenarbeit mit dem Land vorgegangen.

Ursache für den Rückgang der Straftaten ist auch die wirtschaftlich gute Stellung der Region. Die sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen sind gut. Wenig Arbeitslosigkeit bedeutet auch weniger Kriminalität.

Bürgermeister Otto Neuhoff sagte zum Abschluss: „Seit drei Jahren nehmen die Straftaten ab. Das ist das Produkt der guten Arbeit der Polizei und der Zusammenarbeit von Bürgerschaft, Polizei und Ordnungsamt. Für Bad Honnef lässt sich sagen, hier lebt man besser.“ cp

Foto: Nach dem Jahresgespräch im Rathaus, bei dem eine positive Entwicklung gemeldet werden konnte – v. l.: Jörg Pfefferkorn (Persönlicher Referent der Polizeipräsidentin), Gerd Peter (Leiter der Polizeiwache Bonn-Ramersdorf), Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa, Bürgermeister Otto Neuhoff, Gerrit Schöne-Warnefeld (Leiter des Fachdienstes Ordnung) und Erste Beigeordnete Cigdem Bern.