Kirch. Kultur. Kamelle. – Zum 10.Mal in Kölle

Die Bad Honnefer „Kölsch-Fraktion“ zum 10.Mal in Kölle

„KKK“ heißen die drei Zauberbuchstaben, wenn die Halt Pöler zur jährlichen Herrentour in die Domstadt einladen. Gut, dass es in Köln unfassbar viele Sehenswürdigkeiten und Brauhäuser gibt. So wird keine Tour langweilig, und die fundierten Ausführungen von Stadtführer Günter Leitner sind eh immer kabarettreif.

In diesem Jahr führte die Herrentour zum ältesten Brauhaus der Stadt, in die „Schreckenskammer“. Zuvor wurde die Kirche St.Ursula besichtigt, gleich nebenan besuchten die Bad Honnefer das Zeughaus der „Treue Husaren Blau-Gelb“ auf ein erstes Kölsch. Weiter ging es mit einer Stadtrundfahrt durch Braunsfeld und einem Spaziergang über den „Eigelstein“.

Kölle pur, abseits von Dom und Altstadt. Heimat von Alfred Biolek und mir. Aber, das ist ein ganz anderes Thema. Nach getaner Arbeit (Kirch und Kultur), wurde der Tourabschluss in der Schreckenskammer gefeiert. Musikalisch aufgepeppt durch die „Dunkelsteiner Musikanten“. Fazit: Bad Honnef ist wieder ein Stückchen näher an Köln gerückt. Und die elfte Herrentour wird mit Sicherheit folgen. bö/Fotos: Detlev Mai

„Springmaus“ Andreas Etienne auf dem Drachenfels

Das Bonner „Haus der Springmaus“ zählt heute zu den renommiertesten Kabarettbühnen Deutschlands. Ein Auftritt unter diesem Dach gilt für jeden Newcomer als kabarettistischer Ritterschlag und ist ein Ticket in die höheren Weihen der Zunft.

Ein Mekka der Kleinkunst. Alles begann mit Bill Mockridges Gründung von Deutschlands erstem Improvisationstheater „Springmaus“ im Jahr 1983. Gründungsmitglied war Andreas Etienne. Groß geworden in einer Hochphase der „Kleinkunst“ in Deutschland. Etwa zur gleichen Zeit mit Hape Kerkeling, Ingolf Lück oder Hella von Sinnen.

Und dieses Urgestein der Kabarett-Szene gibt am 16.September, ab 19.30 Uhr,  ein Gastspiel  im Drachenfels-Restaurant. Etienne: „Wir werden uns passend zur wunderbaren Location satirisch mit der „Esskultur“ auseinander setzen. Dabei gibt es viel zu lachen. Begleitet werde ich von meinem Kollegen Christoph Scheeben. Dazu gibt es natürlich leckere Speisen“.

Das Gastspiel gehört zu der neuen Reihe „Kultur am Drachenfels“. Weitere Informationen unter Telefon: 02223/ 296 9920. bö

En Hääretour noh Kölle

Das ist gelebte, geliebte Tradition nicht nur für Karnevalisten: De Hääretour noh Kölle. Motto: Kirch, Kultur, Kamelle. Oder: Lebendiger Geschichtsunterricht mit Stadtführer Günter Leitner, der Köln in- und auswendig kennt. Die Kirche: Groß St. Martin.

Sie ist eine der zwölf großen romanischen Kirchen in der Kölner Innenstadt. Sie steht in der Altstadt und ist eng mit Wohn- und Geschäftshäusern aus den 1970er und 1980er Jahren umbaut. Die dreischiffige Basilika mit ihrem kleeblattförmigen Ostchor und dem quadratischen Vierungsturm mit vier Ecktürmchen ist eines der markantesten Wahrzeichen im linksrheinischen Stadtpanorama.

Die Kultur wurde bei einem Rundgang durch das historische Rathaus inhaliert. Es ist das älteste Rathaus Deutschlands und so hat es wahrlich viel zu erzählen. Egal, wie interessant Stadtgeschichte auch ist, der Höhepunkt jeder Tour ist der Einkehrschwung zum Schluss. Diesmal ging es in das Weinhaus Brungs, das vor 600 Jahren erstmals erwähnt wurde. „Kamelle“ heißt eben in Wirklichkeit Kölsch und deftige Hausmannskost mit musikalischer Begleitung. bö

Fotos: Udo Reitz 

Bad Honnef und die Fagotte

In der Löwenburgschule sind die Fagotte und Oboen los: 16 Kinder im Alter von 6-10 Jahren spielen mit 10 Kinderfagotten und 6 Kinderoboen einmal wöchentlich erste Töne auf diesen besonderen Instrumenten.

Im Rahmen des „Kultur macht stark“ -Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Bundesvereinigung deutscher Orchesterverbände e.V. veranstaltet der Verein MuTaThe e.V. aus Bad Honnef zusammen mit seinen Kooperationspartnern, der GGS Löwenburg und dem Verein „Hauptsache Familie-  Bündnis für Bad Honnef“, das für alle ProjektteilnehmerInnen kostenfreie Musik-Projekt „Luftikus“.

Die Projektleiterin und Musikpädagogin Regine Held freut sich, dass so viele Kinder aus 5 Nationen und ganz verschiedenem Bildungshintergrund  für das erste Musizieren mit Fagott und Oboe angesprochen werden konnten. Zusammen mit ihren drei AssistenInnen ( Studierende der Hochschule für Musik und Tanz Köln) vermittelt sie den Kindern spielerisch und prozessorientiert musikalische Grundlagen und erste bläserische Fähigkeiten. Stolz spielen Mahmoud (6 Jahre) und Lydia (6 Jahre) auf dem Minifagott ihre Töne in der Klanggeschichte- dann,wenn die Zwerge auftreten.Und Maryam antwortet mit Oboentönen als Stimme der Prinzessin Schneewittchen.

Bis zum Projektabschluss im Juli sind alle noch sehr beschäftigt: die Kinder sind mit großem Eifer dabei , denn zusätzlich zum Musizieren wird eine Geschichte erfunden und ein klingendes Bilderbuch gestaltet. Und Noa fragt jede Woche: „Wann kann ich die Oboe endlich mit nach Hause nehmen, damit ich jeden Tag spielen kann?“         Beate Schaaf

Sport und Kultur vereint

„Ring frei – Athleten und Poeten“ 

Die Erfolgsveranstaltung “Ring frei – Athleten und Poeten”, findet am 13. Mai 2017 zum dritten Mal in Bad Honnef statt, diesmal wieder im Saal Kaiser. Poetry Slammer treten zum literarischen Fight im Boxring gegeneinander an, die Kämpfer der ATV-Boxabteilung präsentieren Showkämpfe. Neu mit dabei sind Sportler der ATV-Kung fu-Abteilung.

In diesem Jahr wird es bei den Poetry Slammern wieder einen internationalen Wettkampf geben. Mit Francis Kirps zieht auch ein Vertreter aus Luxemburg in die „Dichterschlacht“. Kirps ist unter anderem Verfasser des Punkrock-Romans „Die Klasse von 77 „. Auftreten werden ferner Altmeister Dieter Faring aus Oberdollendorf und Katja Urban, die noch vor gut einem Jahr im Pantheon Casino die Fans mit „Das Schicksal der einsamen Socken“ begeisterte. Titelverteidigerin ist Anne Linnscheid alias Ella Anschein aus Bonn. Sie gewann 2016 bereits zum zweiten Mal die „Athleten und Poeten“-Krone.

Musikalisch gibt es ebenfalls Neues. Nachdem bislang immer Rockbands den Abend begleiteten, werden diesmal abwechselnd Solisten aus den Bereichen Klassik, Musical und Instrumental im Ring spielen und singen. Moderator ist wie in den Vorjahren Schauspieler und Entertainer Fritz von Fingerhoff.
Veranstalter sind der ATV Bad Honnef-Selhof, Literatur im Siebengebirge (LiS) und hautnah-Kleinkunstkeller. Athleten und Poeten ist eine der ersten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland.

Sport und Kultur näher zusammenzubringen war und ist das Ziel der Organisatoren. Besuchten gleich beim ersten Mal über 100 Gäste den Saal Kaiser, waren es im vergangenen Jahr im Kurhaus bereits über 400.
Beginn am 13.5.2017 ist um 19.30 Uhr im Saal Kaiser, Bad Honnef, Selhofer Str. 42. Karten sind ab sofort erhältlich im Brunnencafé, Bad Honnef, Hauptstr./Ecke Kirchstraße und über Bonnticket. Vorbestellungen werden über info@honnef-heute.de entgegengenommen. rh

Geflüstel

Ein weihnachtlichel Gastbeitlag unseles chinesischen Kolumnisten Mal Cel Laich La Ni Tsci

Kultul, meine sehl geehlten Damen und Hellen, Kultul ist entbehllich; abel die ulalte Tladition des abendlichen Vollesens aus sogenannten Bücheln ellebt glade in del Volweihnachtszeit hielzulande eine wahle Lenaissance.

Hielbei besondels zu empfehlen ist die übelliefelte Handschlift del beiden altchinesischen Dichtelblüdel Max und Mo Lits Glimm, die beleits wählend del Flau Hol Le Dynastie ihl Standaldwelk asiatischel Mälchen, den Stlu Vel Pe Tel, velöffentlichten. Die Handschlift beginnt damit, dass Hen Sel und Gle Tel, Blüdelchen und Schwestelchen, sich mit ihlem Wolf und sieben jungen Geißlein im finstelen Wald velillten.

Als es glade so lichtig dunkel und auch so bittelkalt wulde, tlafen sie die böse Hexe Doln Lös Chen, die sie gemeinsam mit ihlem Gefählten Doktol Al Vis End in eine Su Pel Ma Lio Wii Station einspellte und wochenlang mit dümmlichen Bewegungsspielen und Adventule-Games mit blutalen Ballelszenalien füttelte.

Täglich kamen die Hexe odel del Doktol aus ihlem Knuspelhäuschen und schauten nach, ob die Gehilne von Hen Sel und Gle Tel beleits weich und glibbelig genug walen, um sie an das schlecklichste allel Ungetüme zu velfütteln, ihl Haustiel, den alten Felnsehdlachen, del beleits seit dem 25. Dezembel 1952 das Leich del eulopäischen Mitte legielte, und mit jedem Jahl seinel Legentschaft glößel, stälkel und dümmel wulde, und sein ihm huldigendes Volk, das ständig Zulauf elhielt, immel mehl velblödete.

Gelade, als es so lichtig gluselig und spannend wulde, litt jedoch Stlu Vel Pe Tel auf einem Goldesel auf die Lichtung, schlie laut: „Tischlein, deck dich!“ und holte den Knüppel aus dem Sack, um damit den Felnsehdlachen zu elschlagen. Stlu Vel Pe Tel, ein unehelichel Bastaldsohn des Königs Dlos El Balt und seinel Geliebten La Pun Cel, wal einel, del mit seinel Boygloup, den Blemel Stadtmusikanten, auszog, den Floschkönig und seinem eiselnen Heinlich das Fülchten zu lehlen. Sein gelissenel Managel Lum Pel Stil Zchen liet ihm jedoch zu einel Solo-Kalliele als wundellichel Spielmann, um so mit einem singenden Knochen mehl Stelntalel zu veldienen.

Nach einem jahlelangen Plaktikum beim tapfelen Schneidellein, seinel liebleizenden Flau Lot Kep Chen und ihlen Töchtelchen Shne Weis Chen und Lo Sen Lot, löste somit Stlu Vel Pe Tel seinen elsten und einzigen Fall, indem el das ganze Lumpengesindel vol del glausigen Hellschaft des allmächtigen Felnsehdlachens bewahlte. El lebte anschließend mit seinel wahlen Blaut Shne Vit Chen und ihlem gemeinsamen Sohn, dem stalken Hans und seinen sieben Laben, glücklich und zuflieden bis zum Tode des Hühnchens dulch Gevattel Tod. Bis nächste Woche also, hölen Sie wohl.

Lübeck

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; allerdings ist das natürlich von Region zu Region unterschiedlich. Ich habe heute die entspannte Freude, meine Kolumne in der wunderschönen Hansestadt Lübeck zu schreiben. Abgesehen davon, dass es mich schon seit geraumer Zeit immer wieder in den Norden zieht, vorzugsweise an die deutsche Ostseeküste, wurde der mittelalterliche Stadtkern Lübecks, die Altstadtinsel, 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, als erste nordeuropäische Altstadt überhaupt.

Na gut, Weltkulturerbe ist unser schönes Oberes Mittelrheintal ja ebenfalls, auch wenn es (noch) nicht ganz bis ans Siebengebirge reicht. Aber Lübeck ist auch in Sachen sonstiger Kultur ein wahrer Leuchtturm im Norden, die städtischen und freien Kulturaktivitäten hier aufzuzählen würde meinen Kolumnenrahmen sprengen. Immer, wenn ich mir eine lübsche Auszeit erlaube, genieße ich neben der klaren Luft und dem Bummeln an Trave und Wakenitz entlang auch tägliche Livekonzerte in den unterschiedlichsten Lokalitäten, der hiesige Veranstaltungskalender hat fast hamburgische Dimensionen.

Dass Lübeck auch die Stadt der 7 Türme genannt wird, macht sie mir nicht unsympathischer. So, und jetzt freu ich mich auf fangfrischen Fisch und Störtebeker vom Fass­­. Bis nächste Woche also, hören Sie wohl.

Anekdote

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; aber wie ich schon letzte Woche angedeutet hatte, möchte ich heute zu dem Thema eine Anekdote aus meiner Militärzeit Anfang der 80er loswerden: Ich war mit Kameraden auf dem 4 Daagse van de Iyser, einem 130-Km-Marsch in Belgien. In der Übernachtungsturnhalle, zwischen hunderten Soldaten aus aller Herren Länder, freundeten wir uns mit einer trinkfesten Gruppe Amerikaner an und marschierten morgens gemeinsam. Während die durchzechte Nacht unseren kleinen Zweckverbund auf den weiten, einsamen Flussebenen in eine träge dahin mäandernde, gemischte Schnapsleichenarmee verwandelte, kam kurz vor dem nächsten Ortsschild eine Anweisung des Mastersergeants. Die Zombieuniformen wurden gerichtet und los gings im Gleichschritt. Ein US-Boy mit ersichtlichem Migrationshintergrund scherte aus und begann mit einem unglaublichen Organ zu singen: „They say that in the Army the coffee‘s mighty fine – it looks like muddy water and tastes like turpentine“, die ganze Truppe antwortete laut schallend im Gleichklang. So schmetterten wir den begeisterten Belgiern am Straßenrand Strophe über Strophe soldatische Schmählieder entgegen. Beim Singen vergaßen wir Kopfschmerz, Bauchweh und Blasen im Stiefel – kein Körper mehr, nur Stimme und Adrenalin. Gesang kann echt motivierend sein. Bis nächste Woche also, singen Sie wohl.