Adenauer reloaded

Von Einar Koch

Als er geboren wurde, fuhr in Köln noch die Pferdebahn. Als seine Kanzlerschaft nach 14 Jahren endete, testeten die Amerikaner ihre ersten Mondraketen. Konrad Adenauer erlebte die Kaiserzeit, die Weimarer Republik, das Dritte Reich. 1949 wurde er mit 73 Jahren Gründungskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Jetzt will eine neue, modern konzipierte Dauerausstellung des Adenauerhauses in Rhöndorf vor allem auch das Interesse jüngerer Generationen am ersten Bundeskanzler wecken –  zum Teil mit bisher nicht gezeigten Dokumenten und Exponaten.

 Die neue Dauerausstellung („Konrad Adenauer 1876 bis 1967 – Rheinländer, Deutscher, Europäer“) wird am 19. April mit geladenen Gästen feierlich eröffnet. Es ist zugleich Adenauers 50. Todestag. Aus diesem Anlass zelebriert der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki eine Messe in der Rhöndorfer Pfarrkirche. Hier erinnert noch immer ein Namensschild an Adenauers Stammplatz. Nach der Messe wird im Kursaal der Chef des Kanzleramtes, Bundesminister Peter Altmaier (CDU), Leben und politisches Wirken des „Alten“ würdigen. Ab 13.00 Uhr wird die neue Ausstellung an diesem Tag allgemein zugänglich sein, bevor sie dann am Wochenende darauf mit einem bunten Museumsfest offiziell startet.

Soviel dürfte feststehen: Unsere Stadt wird um eine Besucher-Attraktion reicher! Ein Jahr lang wurde das Rhöndorfer Museum mit erheblichem finanziellen Aufwand (rund 2,3 Millionen Euro) umgestaltet. Die Kosten allein für den Umbau betrugen rund 1,4 Millionen Euro, die neue Ausstellung selbst kostete 900 000 Euro. Über allem thront Adenauers Wohnhaus mit spektakulärem Blick auf das Rheintal. Hier wurde selbstverständlich nichts verändert.

 Ein modernes Raumkonzept vergrößerte die Ausstellungsfläche des Museums am Eingang zu Adenauers Domizil von 230 auf jetzt 300 Quadratmeter. Eine dritte Ebene ermöglicht es, in der Ausstellung mehrere Führungen gleichzeitig anzubieten. Die Ausstellung selbst wurde durch das renommierte Büro „Atelier Brückner“ aus Stuttgart entworfen. Maßgeblich gefördert wurde das gesamte Projekt vom Bund, der NRW-Stiftung und dem Landschaftsverband Rheinland.

 35 000 Besucher jährlich

 Zu den beliebten Führungen kommen jährlich noch immer im Schnitt 35 000 Besucher. Nachdem das Adenauer-Museum 20 Jahre lang mehr oder weniger unverändert geblieben war, passt sich die neue Dauerausstellung mit Medien-Stationen, inszenierten Räumen sowie einem Multifunktionsraum für Schulklassen und Vorträgen den heutigen Ansprüchen und Sehgewohnheiten an.

 Dr. Corinna Franz, Geschäftsführerin der überparteilichen Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, erläuterte dieser Zeitung das neue und abwechslungsreichere Konzept: „Die alte Ausstellung setzte relativ viel Vorwissen voraus und wandte sich vor allem an die Zeitzeugen-Generation. Natürlich wollen wir auch diejenigen, die uns schon kennen, wieder zu einem Besuch animieren. Vor allem aber hoffen wir, durch die bauliche Ästhetik, inhaltliche Ausrichtung sowie die didaktische und mediale Aufbereitung der Ausstellung neue Zielgruppen anzusprechen.“

 Die Ausstellung wolle, so Franz, deutsche und europäische Zeitgeschichte für jedermann verständlich machen. Eingeflossen sind neuere Forschungsergebnisse. So wird etwa auch die Frage thematisiert, wie es die junge Bundesrepublik mit der Nazi-Vergangenheit vieler Spitzenbeamter hielt – Stichwort: Adenauers umstrittener Kanzleramtschef Hans Globke.

 Der Rheinländer

 Da vor allem im Rheinland das Interesse am „Alten aus Rhöndorf“ noch immer groß ist, kommen in der neuen Dauerausstellung sowohl Adenauers Wirken als Kölner Oberbürgermeister als auch der rheinische Katholik Konrad Adenauer stärker als bisher zur Geltung.

Künftig ist dem „Rheinländer“ Adenauer ein eigener Raum gewidmet. Es werden in alten Filmausschnitten alle wichtigen Großprojekte – wie etwa der Bau des Müngersdorfer Stadions – vorgestellt, die Adenauer als Kölner OB vorangetrieben hat und mit denen er die Domstadt zur blühenden Metropole des Rheinlandes ausbaute. In den Vitrinen zu sehen sind Adenauers Anstellungsurkunde als Stadtoberhaupt und sein Taschenkalender. Darin markierte der Zentrums-Politiker den Tag, an dem ihn die Nazis aus dem Kölner Rathaus jagten.

 Der Staatsmann und Familienmensch

 Den größten Raum der Ausstellung nimmt naturgemäß die Ära Adenauers als erster deutscher Bundeskanzler ein. Optisches „Highlight“ ist hier die alte Kabinettsglocke aus dem Bonner Palais Schaumburg. Ein weiterer Blickfang dürfte der bunte Indianerkopfschmuck sein, den der „Alte“ 1956 bei seiner Ernennung zum „Ehrenhäuptling“ der Vereinigten Indianerstämme von Wisconsin erhielt.

Die jetzige Ausstellung bringt dem Besucher Adenauer nicht nur als herausragenden Staatsmann und überzeugten Europäer näher; noch privater und persönlicher als bisher begegnet dem Betrachter auch der Familienmensch Konrad Adenauer; der Rosenfreund, der Bocciaspieler, der Erfinder von allerlei Praktischem wie dem elektrischen Insektentöter oder dem innenbeleuchteten Stopf-Ei; der Krimileser (Agatha Christie) und der Kunstsammler. 

Schmunzeln dürfte der Betrachter etwa über Adenauers erstes Schulzeugnis, das ihm am 13. April 1881 sein Vater Johann als „Privatlehrer Papa“ in altdeutscher Handschrift ausstellte. Der preußisch geprägte Beamte hatte den Sohn im ersten Schuljahr zu Hause unterrichtet – vermutlich, so ist es in der Familie überliefert, um das damals erhobene Schulgeld zu sparen. Penibel vermerkt der Vater: „Betragen: sehr gut; Fleiß: die letzte Zeit lobenswert; Lesen: gut; Schreiben: gut“. Unter „Besondere Bemerkungen“ ist festgehalten: „Wenn er so fortfährt, kommt er nächstes Jahr in die zweite Klasse. Wird er aber faul, dann muss er wieder anfangen mit den Köttelchen (rheinisch: Erstklässler).“

 Das Vermächtnis

Während die alte Ausstellung thematisch im Grunde mit dem Tod Adenauers endete, setzt die Nachfolgerin Akzente bis in die Gegenwart. Sie dürfte vor dem Hintergrund aktueller Debatten um Europa und die NATO insoweit deutlich politischer sein. Denn:

 Adenauer ebnete den Weg zur deutsch-französischen Aussöhnung und bereitete mit Charles de Gaulle den Boden für die (spätere) Europäische Union. Nach zwei verheerenden Weltkriegen mit 65 Millionen Toten war es dem „Alten“ ein Herzensanliegen, dass endlich Frieden auf dem Kontinent herrschen sollte. Ihm war klar, dass dieses Ziel am ehesten über eine enge wirtschaftliche Verflechtung Europas zu erreichen war.

 Die von Frankreich und der jungen Bundesrepublik zu Beginn der 50er Jahre vorangetriebene Montan-Union (Kohle&Stahl) – es waren, wenn man so will, die Kinderschuhe des heutigen Europa! Adenauer würde sich wohl im Grabe umdrehen, müsste er mit ansehen, wie leichtfertig populistische Strömungen dabei sind, das große europäische Erbe der Gründerväter zu verspielen. Ebenso würden ihn Diskussionen über Sinn, Zweck und Zukunft der NATO zutiefst verstören. Schließlich war auch die Westintegration eine der tragenden und bis heute wirkenden Säulen seiner Außenpolitik.

Wer aus der neuen Ausstellung die Summe aller Eindrücke zieht, wird feststellen müssen: Adenauer wusste nur zu genau um die Schwächen der ersten deutschen Demokratie. Die Väter des Grundgesetzes, zu denen er als Präsident des Parlamentarischen Rates gehörte, hatten die Lehren aus der Weimarer Republik mit ihrem Parteien-Klein-Klein gezogen. 

Fazit: Wo immer der Besucher (partei-)politisch stehen mag – die Erkenntnis lautet zweifelsohne: Ohne Adenauers vorausschauender Politik wäre die stabilste Demokratie, die es je auf deutschem Boden gab, kaum denkbar gewesen!

 Der Sparfuchs

 Zum eigentlichen Eröffnungswochenende am 22./23. April lädt die Rhöndorfer Stiftung (Vorstandsvorsitzender: Staatssekretär a.D. Manfred Speck) die Öffentlichkeit zu einem bunten Museumsfest mit Familienprogramm in das Adenauersche Domizil am Hang von Rhöndorf ein. Am Sonntag gastiert das „Puppentheater am Drachenfels“ mit dem Stück „Aufruhr im Siebengebirge“. Besucher können sich von einem Karikaturisten/Schnellzeichner porträtieren lassen. Eintritt und alle Programmpunkte sind kostenlos. Würstchen, Pommes und Getränke müssen bezahlt werden. Das liegt gewissermaßen in der Tradition, war doch auch der „Alte“ äußerst sparsam, wie die nachfolgende Anekdote belegt.

Uschi Koch, ehedem das Rhöndorfer Nachbarsmädchen Schmitz, erinnert sich: „Ich ging rüber, um ihm zum 75. Geburtstag zu gratulieren. Meine Augen leuchteten, als der ‚Alte‘ mit einer Tafel Sarotti-Schokolade vor die Tür trat. Für uns Kinder in den Nachkriegsjahren etwas unendlich Kostbares. Dann überlegte er es sich kurz, steckte die Tafel Schokolade ein, ging ins Haus und kam – knauserig wie er war – mit ein paar ollen Rahmkamellen zurück.“ 

Auch der Verfasser dieser Zeilen denkt mit Wehmut an die gute alte Adenauer-Zeit, als er frühmorgens auf dem Schulweg zum Sibi durch den Zennigsweg kam. Mit laufendem Motor wartete schon der legendäre 300er, dahinter der schwarze BKA-Porsche 356 der Sicherungsgruppe Bonn. „Guten Morgen, Herr Bundeskanzler!“, grüßte ich. „Guten Morgen, junger Mann!“, grüßte der „Alte“ höflich zurück und stieg, niemals ohne Hut (!), in seinen Mercedes ein, der ihn über die Königswinterer Rheinfähre zum Palais Schaumburg brachte.

ps: Unter der Woche ist die Dauerausstellung dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet (Eintritt frei). Die letzte Führung findet immer um 17.15 Uhr statt.

Chamai: „Einfach wunderbar…“

Das Eröffnungswochenende ist überstanden und die Gäste der ersten Stunden sind allesamt glücklich und zufrieden nach Hause gegangen. Natürlich wurde noch bis zur letzten Sekunde in den nun sehr hellen, freundlichen Gasträumen gewerkelt. Immerhin wurde das Restaurant an der Löwenburgstraße nicht nur renoviert, sondern komplett saniert.

Aus dem „Weinhaus Hoff“ wurde so das Restaurant „Chamai“. Und das Chamai hat eine lange Tradition. „Seit 1975 stehen wir für frische und hochwertige Speisen. Bei der Auswahl unserer Zutaten achten wir stets auf Qualität und Nachhaltigkeit. So bereiten wir alle Speisen ausschließlich selbst zu und beziehen unsere Waren aus der Region.

Unser Familienunternehmen zeichnet sich durch langjährige Erfahrung und frischen Wind aus“, sagt Inhaber Clemens Chamai, der Koch. Trotz Eröffnungsstress kümmerte er sich um jeden Gast persönlich, vor und nach dem Essen. So lernte er in kürzester Zeit einige der wichtigsten Restaurantliebhaber dieser Stadt kennen, und hörte immer gerne diese so wichtigen Worte: „Es war einfach wunderbar“.

Was war wunderbar? Beispielsweise die Spezialitäten,Frische Bretonische Austern natur, mit Kräuterbutter oder mit Wein-Scampisauce überbacken, Bouillabaisse „Marseiller Art“, Fischsuppe mit Knoblauchbrot und Rouille, oder gegrillte Gambas mit geröstetem Konblauchbrot, Aioli und Salat. Zu den Hauptgängen zählen auf der Hautseite gebratenes Zanderfilet auf Endivien – Durcheinander, ganze Dorade gegrillt mit Röstkartoffeln  und Salat, Mittelmeer-Bratfischteller, drei Fischfilets kurz scharf angebraten, dann mit mediterraner Tomatenconcassée überzogen und im Ofen fertig gegart, dazu Röstkartoffeln, Ribeyesteak gebraten mit gebackenem Lauch dazu Röstkartoffeln & Salat, oder Maispoularde mit Bärlauch der unter die Haut geht, auf Möhrencreme und Erbsen-Minzpesto. Wir freuen uns schon jetzt auf einen ausführlichen Restauranttest-Besuch.

Museumsfest am 22. und 23. April

Das Adenauerhaus in Rhöndorf eröffnet seine neue Dauerausstellung
mit einem großen Museumsfest am 22. und 23. April 2017

Ein gutes Jahr wurde umgebaut, gehämmert und geschraubt. Bald ist es so weit und die neue Dauerausstellung des Adenauerhauses in Bad Honnef/Rhöndorf wird eröffnet. Zu sehen ist eine moderne, abwechslungsreiche Präsentation mit Originalexponaten, Fotos, Dokumenten und zahlreichen Medienstationen. Sie zeigt Adenauers ereignisreiches Leben von 1876 bis 1967. Dem Rheinländer Konrad Adenauer ist dabei sogar ein eigener Raum gewidmet – schließlich war er auch von 1917 bis 1933 Kölner Oberbürgermeister, der viele Projekte in der Domstadt umgesetzt hat. Doch auch der Privatmann Adenauer wird greifbar: der Familienmensch, Rosenliebhaber, Bocciaspieler, Erfinder, Krimileser und Kunstsammler.

Am Eröffnungswochenende lädt das Adenauerhaus am Samstag, 22. April und Sonntag, 23. April jeweils von 10 Uhr bis 18 Uhr die breite Öffentlichkeit zu einem großen Museumsfest in die Konrad-Adenauer-Straße 8c in Bad Honnef/Rhöndorf ein. Alle sind herzlich dazu eingeladen. Ein buntes Programm für Groß und Klein verspricht ein abwechslungsreiches Wochenende in Ausstellung, Kanzlergarten und Wohnhaus. So können sich zum Beispiel Besucher von einem Schnellzeichner portraitieren lassen oder auf Adenauers Bocciabahn Boccia spielen. Adenauers Lieblingskomponisten werden von einem Violinen-Duo vorgestellt werden. Interviews mit Zeitzeugen versprechen interessante Einblicke. Für Kinder gibt es eine Bastelstation, ein Quiz, eine Carrera- und eine Duplo-Bahn. Am Sonntag, 23. April  gastiert um 15.00 Uhr das Puppentheater am Drachenfels mit dem Stück „Aufruhr im Siebengebirge“. Der Eintritt und die Programmpunkte sind frei. Für Bewirtung ist gesorgt.

RHÖNDORF: Einstimmiger Beschluss

Barrierefreier Haltepunkt der Deutschen Bahn in Rhöndorf in Sichtweite – Beschluss der Verbandsversammlung des Nahverkehrsverbundes Rheinland (NVR) zur Modernisierungsoffensive 3 gefasst

Mit dem heute einstimmig gefassten Beschluss der Verbandsversammlung des Nahverkehrsverbundes Rheinland (NVR) zur Modernisierungsoffensive 3 kann die Stadt Bad Honnef einen großen Erfolg auf dem Weg zu einem modernen Bahnhof Rhöndorf feiern. Die Umsetzung der Planungen durch die DB Station & Services AG sieht bis spätestens Ende 2022 einen stufenfreien Bahnhof vor. Dem aktuellen Beschluss war bereits am 10. März 2017 das positive Votum des Hauptausschusses des NVR vorausgegangen.

Bürgermeister Otto Neuhoff: „Dass wir zusammen mit allen Beteiligten jetzt einen so tollen Erfolg erreicht haben, freut mich sehr. Mein Dank für die tatkräftige Unterstützung geht an unseren Landrat, Herrn Schuster und Herrn Dr. Molitor, den geschäftsführenden Vorstand des Region Köln-Bonn e.V. Damit ist für die Behindertenschule in Rhöndorf und ganz Bad Honnef endlich ein barrierefreier, moderner Haltepunkt in Sichtweite gerückt.“

Die Modernisierungsoffensive 3 umfasst insgesamt 34 Stationen. In Rhöndorf wird in diesem Jahr bereits die Planung der Maßnahmen durchgeführt. Die Kosten hierfür trägt das Bundesministerium für Verkehr über das Zukunftsinvestitionsprogramm – Planungsvorrat. Grundlage ist die Machbarkeitsstudie der Deutschen Bahn aus dem Jahr 2014. An Gleis 1 wird der Zugang über die vorhandene Rampe verbessert, indem diese verlängert und damit weniger steil gestaltet werden soll.

Für den Mittelbahnsteig (Gleis 2 und 3) werden der Bau einer zusätzlichen Unterführung zum Weg „Am Steinchen“ sowie ein Aufzug auf den Bahnsteig und eine neue Treppe geplant. Des Weiteren werden alle Bahnsteige auf eine Höhe von 55 cm gebracht. Ein barrierefreier Einstieg (Bahnsteighöhe von 76 cm) ist nicht möglich, da der Bahnhof am Nord-Süd-Korridor für die Lademaßüberschreitung liegt. Hier muss sichergestellt sein, dass Güterverkehr mit Überbreite weiterhin fahren kann. Die Überwindung des noch bestehenden Höhenunterschiedes wird durch im Fahrzeug installierte Rampen ermöglicht.

Bei den Verhandlungen hatte die Stadt Bad Honnef gemäß Ratsbeschluss vom 01.09.2016 die Priorität auf den Bahnhof Rhöndorf gelegt, da hier ein besonders hoher Bedarf durch das Haus Rheinfrieden besteht. Parallel wird der Bau eines neuen Haltepunktes weiter verfolgt, zumal die Bahn einen Umbau des bestehenden Bahnhofs Bad Honnef als aussichtslos eingestuft hat.

DRAGONS: Big Points im Playoff-Rennen

Dragons Rhöndorf vs. TG s.Oliver Würzburg 84:77 (22:11/16:22/26:20/20:24)
Die #MissionPlayoffs läuft auf vollen Touren und vor 800 Zuschauern im DragonDome konnten sich die Dragons Rhöndorf mit einem wichtigen Sieg gegen die TG s.Oliver Würzburg etwas Luft im Kampf um die begehrten Playoff-Tickets verschaffen.

Schon in den ersten Minuten konnten konzentriert aufspielende Dragons erste Statements setzen und mit einem 7:0-Lauf den sprichwörtlichen Start nach Maß für sich verbuchen. Immer wieder gelang es den Drachen, die Gäste aus Mainfranken zu Ballverlusten zu zwingen und den Fastbreak sicher abzuschließen. Den Schlusspunkt auf starke erste 10 Minuten setzte Aaron Nelson, der mit der Sirene den 3er zum 22:11 verwandeln konnte.

Mit Lukas Wank schien Gästetrainer Peter Günschel im zweiten Viertel jedoch ein glückliches Händchen gehabt zu haben, denn es war dem jungen Würzburger Guard zu verdanken, dass die Gäste Stück um Stück wieder auf Schlagdistanz an die Drachen herankommen konnten und nach einem Freiwurf von Marvin Heckel zum 33:33 ausgleichen konnten.

Im Gegenzug war es jedoch an Florian Wendeler, seine Farben nach einem Offensiv-Rebound wieder in Front zu bringen, ehe es diesmal Mike Lucier vorbehalten war mit dem Buzzer zum 38:33 den Halbzeitstand herzustellen.
Generell gelang es den Drachen von Headcoach Matthias Sonnenschein an diesem Abend sehr gut, die Last in der Offense auf viele Schultern zu verteilen, was dazu führte, dass gleich 5 Spieler im Dragons-Jersey zweistellig Punkten konnten. Besonders Center Florian Wendeler lieferte gegen die lange Garde der Würzburger seine bislang beste Saisonleistung ab und konnte am Ende mit 15 Punkten und 12 Rebounds ein astreines Double-Double verbuchen.

Auch Forward Thomas Michel streute immer wieder wichtige Punkte ein und lieferte mit seinen 8 Punkten im dritten Viertel einen wichtigen Beitrag zur beruhigenden 64:53-Führung nach 30 gespielten Minuten auf dem Parkett des DragonDome. Doch noch gab die Zweitvertretung von Bundesligist s.Oliver Würzburg nicht auf, jedoch hatten die Drachen an diesem Abend auf jeden Punkt der Gäste die passende Antwort und besonders Guard Vincent Sanford hatte gegen die Drachen-Defense einen schweren Stand.

Mit gerade einmal 10 Punkten blieb der US-Amerikaner diesmal weit unter seinem bisherigen Saisonschnitt von 18,7 Punkten pro Spiel. Zwar stieg der Puls der Zuschauer beim Stand von 80:77 kurz vor Spielende nochmals merklich an, aber Mike Lucier zeigte anschließend keine Nerven an der Freiwurflinie und sicherte mit 4 erfolgreichen Freiwürfen den 84:77-Sieg der Dragons.

Einziger Wehrmutstropfen an diesem Abend war das verletzungsbedingte Ausscheiden von Forward Aaron Nelson, der unglücklich umknickte und anschließend nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen konnte. Nach ersten Untersuchen sind die Verantwortlichen der Dragons jedoch optimistisch, dass sich der Topscorer der Drachen keine schwerwiegende Verletzung zugezogen hat und bereits in den kommenden Tagen wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen kann.

Mit dem Sieg gegen die TG s.Oliver Würzburg gelang es den Dragons einen direkten Konkurrenten um die Playoff-Plätze in Schach zu halten, ehe es am kommenden Spieltag zur Spitzenmannschaft aus Elchingen geht, die momentan mit 13 Siegen und 5 Niederlagen auf dem zweiten Tabellenplatz rangiert.

Matthias Sonnenschein (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Das war ein eminent wichtiger Sieg für uns. Wir haben uns heute als Mannschaft diesen Sieg verdient und auch nach dem Ausscheiden von Aaron weiter unseren Matchplan durchgezogen. Flo hat heute einen überragenden Job gemacht, aber auch jeder der anderen Jungs hat heute seinen Teil zu diesem erfolgreichen Abend beigetragen.“ ds

Rhöndorf: Reusch (8/1-3er), Michel (14/4), Geretzki (0), Wendeler (15, 12 Rebounds), Fouhy (DNP), Nelson (12/1), Frankl-Maus (12, 5 Assists), Lucier (18/1), Trawick (5/1), Winterhalter (0), Tratnjek (0)

Würzburg: Sanford (10), Heckel (4/1-3er), Hoffmann (6/1), Rauch (2), Larysz (0), Hackenesch (6), Voigtmann (13/3), Barksdale (11/2), Wank (17/2), Urbano (2), Weigl (6)

Foto: Clipdealer

DRAGONS: Empfindliche Niederlage

FRAPORT SKYLINERS Juniors vs. Dragons Rhöndorf 92:81 (34:20/20:19/20:20/18:22)

Gegen von Beginn an effektiv und mannschaftlich geschlossene FRAPORT SKYLINERS Juniors mussten die Dragons Rhöndorf am 17. Spieltag der ProB Süd eine empfindliche 92:81- Niederlage einstecken.
Zum Abschluss der Auswärts-Wochen konnte Headcoach Matthias Sonnenschein wieder auf seinen Topscorer Aaron Nelson zurückgreifen, der nach überstandener Bänderdehnung wieder in die Starting Five der Dragons rotierte.

Die Reise nach Frankfurt hingegen nicht mit antreten konnte Youngster Anton Geretzki, der krankheitsbedingt zuhause bleiben musste.

Vor der spärlichen Kulisse von gerade einmal 90 Zuschauern, darunter knapp 35 Fans aus Rhöndorf, in der schmucken Halle der Basketball City Mainhatten konnten die Drachen noch einen durchaus soliden Start in die Partie verbuchen und nach knapp 2 Minuten eine knappe 5:8-Führung ihr Eigen nennen. Dann jedoch erreichte Travis Thompson auf Seiten der Hausherren merklich Betriebstemperatur und schenkte den Dragons in der Folge 3er um 3er ein und sorgte nahezu im Alleingang dafür, dass sich die Mannschaft des ehemalige Dragons- Trainers Eric Detlev bereits früh Stück für Stück absetzen konnte. Immer wieder wanderte der Ball bei den Frankfurtern durch viele Hände, ehe der freie Mann an der 3er-Linie gefunden wurde und den freien Wurf zumeist auch versenkte.

Allein Travis Thompson konnte an diesem Abend 8 erfolgreiche Würfe aus der Distanz verbuchen und wurde mit insgesamt 32 Punkten unangefochtener Topscorer seiner Mannschaft. Auf Seiten der Drachen war es vor allem Aaron Nelson zu verdanken, der in den ersten 20 Minuten 15 Punkte erzielen konnte, dass die Drachen vom Menzenberg bis zur Halbzeit nicht gänzlich abreißen lassen mussten und mit einem 54:39-Rückstand in die Kabine gehen konnten.
Nach der Pause war anzumerken, dass die Dragons merklich in der Defense anziehen wollten und in der Offense nun konsequenter den Weg zum gegnerischen Brett suchten. Immer wieder konnten sich die Drachen so wichtige Punkte an der Freiwurflinie verdienen und in Person von Will Trawick den einen oder anderen Korb aus dem Feld einstreuen.

Doch auf jede erfolgreiche Phase der Dragons konterten die SKYLINERS an diesem Abend ihrerseits mit Punkten und hielten ihre Führung nahezu konstant bei einem Abstand von über 10 Punkten. Zwar keimte im Schlussabschnitt nochmals leise Hoffnung beim mitgereisten Anhang der Drachen auf, als Aaron Nelson zum 74:68 verkürzen konnte, doch Nachwuchstalent Isaac
Bonga hatte für die Korbjäger aus der Mainmetropole immer wieder die passende Antwort parat und hielt die Dragons mit seinen Punkten auf Distanz. Auch von der Freiwurflinie zeigten die Hausherren so gut wie keine Nerven und brachten am Ende den verdienten 92:81-Sieg über die Zeit.

Mit einer Trefferquote von 43% zeigten die FRAPORT SKYLINERS Juniors an diesem Abend eine starke Leistung aus der Distanz und waren bei ihren Abschlüssen von jenseits der 6,75- Meter-Linie wesentlich effektiver als die Dragons, die ihrerseits auf eine Quote von 31% kamen. Auch bei den Rebounds und Assists hatten die Frankfurter die Nase vorn und konnten zusätzlich 10 Steals (gegenüber 3 der Dragons) verbuchen.

Auf die Dragons wartet nun am kommenden Samstag das wichtige Heimspiel gegen die TG s.Oliver Würzburg, wo mit einem Sieg die Chancen auf die Playoffs der ProB gewahrt werden können. Tip-Off ist um 19:00 Uhr im DragonDome an der Menzenberger Straße.

Matthias Sonnenschein (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Glückwunsch an Eric und sein Team zum Sieg. Wir haben den Start ins Spiel leider komplett verschlafen und haben die Frankfurter viel zu gut und zu leicht ins Spiel kommen lassen. Zwar haben wir uns mit viel Einsatz nochmal heran gekämpft, aber ein überragender Travis Thompson hat den SKYLINERS den verdienten Sieg beschert.“

Rhöndorf: Reusch (8), Michel (2), Wendeler (4), Nelson (33/2-3er, 9 Rebounds), Frankl-Maus (9/1), Lucier (5/1), Trawick (12/4, 4 Assists), Tratnjek (5/1), Winterhalter (1)
Frankfurt: Oldenburg (6), Ilzhöfer (13/1-3er, 7 Rebounds), Trtovac (1), Bonga (15/1, 6 Assists), Grühn (6/2), Bakare (7), Schubert (4), Kiel (0), Thompson (32/8), Okeke (2), Knothe (4/1)

LESERBRIEF: Eine kleine Sensation…

Guten Tag, zwischen der DB-Station „Rhöndorf“ und der Haltestelle der Linie 66 „Rhöndorf“ befindet sich seit ca. 10 Jahren (!) ein Baustellenschild. Seinerzeit ging es um die Errichtung einer Schallschutzwand, um den Lärm der Züge zu mindern. Bauherr war die DB. Nach Fertigstellung der Wand blieb das Schild stehen und keiner kümmerte sich um die Beseitigung.

Bis ca. 2005 war ich übrigens Bürger von Bad Honnef (Selhof). Da ich meiner ehemaligen Stadt etwas Gutes tun wollte, setzte ich mich für die Beseitigung dieses Schildes seit Oktober vergangenen Jahres ein.

Ansprechpartner war die DB – aber in so einem großen Konzern lassen sich schlecht Vorgänge von vor rd. 10 Jahren rekonstruieren … Ich wandte mich vorgestern telefonisch an den Bauschild-Vermieter: Bauschild-Vermietung GmbH & Co KG. Er hatte an dem Gerüst des Schildes eine kleine Werbung von seinem Unternehmen angebracht… Heute erhielt ich die „erlösende“ Antwort: Das Schild wird voraussichtlich schon morgen, 26.01.2017, wieder entfernt. Was war seinerzeit geschehen?

Die (polnische) Baufirma mietete das Schild, dann kaufte sie es. Und nach Beendigung der Maßnahme dachte keiner mehr daran … Noch ein kurzer Hinweis aus Köln: Gestern fand im Rathaus der Stadt Köln eine öffentliche Sitzung des „Ausschuss für Anregungen und Beschwerden“ statt.
https://ratsinformation.stadt-koeln.de. Der TOP 4.5 (Einsatz von Pferden in den Karnevalszügen) wurde als erster Punkt behandelt und nach gut 1 Stunde wurde folgende Empfehlung ausgesprochen: Die Pferde, max. 500, können weiterhin mitgeführt werden.

Doch die Kontrollen, auch von bisher 3 Tierärzten, ab diesem Jahr auf 4 Ärzte aufgestockt, werden weiter verschärft (wurden Beruhigungsspritzen verabreicht?). Problem in Köln: die Reiterstaffeln stehen an den verschiedensten Punkten und nicht, wie in Düsseldorf, zentral. Auch darüber sollte sich der Festausschuss mal Gedanken machen, so die Empfehlung des Ausschusses. Es dauert oft Tage, so die Petenten, bis sich die Pferde nach dem Einsatz wieder beruhigt hätten.

Ich wünsche Ihnen einen guten Tag und grüße Sie.

Heinz Meichsner

Das Meinhard Siegel Trio im Hotel Hoff

Am 8. Januar ,11 Uhr, beginnt das Helge Kirscht-Musikjahr 2017 mit einem musikalischen Frühschoppen im Hotel Hoff. Dort sollen im kommenden Jahr, so ist der Plan, regelmäßig Veranstaltungen statt finden. Den Anfang macht das Meinhard Siegel Trio.

Seit mehr als fünfzehn Jahren ist die Band um den Essener Pianisten Meinhard Siegel auf den unterschiedlichsten Bühnen der Region zu hören. Dabei spielt der Kern der Gruppe bereits seit über 30 Jahren zusammen. Vermutlich ist das der Grund für diesen homogenen, beinahe schwerelos wirkenden Sound der Band.

Zwar wird die Gruppe oft als Jazzband bezeichnet, doch trifft diese Umschreibung nicht die eigentliche Intention der Musiker. Der größte Teil des Repertoires stammt dabei aus der Feder des Bandleaders Meinhard Siegel. Die Tatsache, dass er drei Monate des Jahres in der Einsamkeit der schwedischen Wälder lebt und arbeitet, spiegelt sich unmittelbar in seinen Kompositionen wieder:

Mal heiter und beschwingt, mal melancholisch und verträumt, mal liedhaft und verspielt – eben typisch skandinavisch.

Ein kleiner Teil des Repertoires besteht aus Bearbeitungen bzw. Interpretationen. Dabei bedient sich Meinhard Siegel ebenso an skandinavischer Volksmusik wie an zeitgenössischen Kompositionen aus dem hohen Norden. Nicht von ungefähr führte die erste Auslands-Tournee die Gruppe im Sommer 2014 ins schwedische Värmland. eb

125 Jahre Profittlich in Rhöndorf

GESCHICHTE: 2017 feiert das Traditionshaus Jubiläum

Im Jahr 1892 erwarb Bäckermeister Stephan Profittlich aus Birresdorf das 1731 erbaute malerische Fachwerkhaus am Ziepchensplatz. 1924 wurde der Bäckerei eine Konditorei nebst einem Café angegliedert. Neben dem „Haus im Turm“, das als einziges Gebäude des Ortes die Brandschatzung durch die Franzosen 1689 „überlebte“, gilt das Haus Profittlich als eines der ältesten Gebäude in Rhöndorf. Wer das Haus erbaut hat, ist nicht bekannt. Nur soviel: 1870 wurde dort eine Essigfabrik betrieben. Handwerker und Gewerbetreibende zogen ein und aus. Bis die Ära Profittlich begann. Stephan Profittlich ließ das Haus renovieren. 1921 übernahm Sohn Peter Profittlich das Haus samt der Bäckerei von seinen Eltern. Er ließ die Betriebsräume neu gestalten und errichtete über dem Café eine Bauernstube.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das stark beschädigte Haus komplett restauriert, dadurch kam das bis heute erhaltene alte Schnitzwerk wieder voll zur Geltung. Und zwei Menschen, quasi Nachbarn, im kleinen Weinort unter dem Drachenfels, gaben in den Nachkriegszeiten so richtig Gas: Eben Peter Profittlich und der Bundeskanzler der jungen Republik, Dr. Konrad Adenauer. Adenauer bedankte sich persönlich bei Profittlich für seinen unermüdlichen Einsatz für Rhöndorf. Der ließ Hilfsmaßnahmen ankurbeln.

Der werkelte mit seinen Hubertusschützen beispielsweise Wochen lang, um die von Granaten getroffene Pfarrkirche von Schutt freizulegen. Seine Triebfeder war immer seine Liebe zu Rhöndorf. Dazu gehörte auch sein legendärer Plan, eine Drahtseilbahn zum Drachenfels bauen zu lassen, um den brachliegenden Tourismus ankurbeln zu lassen. Daraus wurde bekanntlich nichts, weil Nachbar Adenauer keinen „Rummel“ rund um sein Wohnhaus dulden wollte. Peter Profittlich hatte Ecken und Kanten, und konnte sehr ungehalten werden, wenn etwas nicht so lief, wie er es wollte.

Drei Generationen Profittlich

Gegen den Bundeskanzler hatte er allerdings keine Chance. Als Peter Profittlich 1963 starb, wurde Rhöndorf um eine außergewöhnliche Persönlichkeit ärmer. Bereits 1960 hatte sein Sohn Karl-Heinz den elterlichen Betrieb übernommen. Auch er ließ die Betriebsräume nach und nach modernisieren. Seine Bemühungen wurden 1961 durch Hochwasser und 1963 durch einen Brand unterbrochen. Wieder wurde eine komplette Renovierung nötig. Im Zuge dieser Arbeiten kam eine Zentralheizung ins Haus, die Privaträume wurden erweitert, die Außenfassade wurde von Grund auf renoviert.

Wie seine Vorfahren setze sich Karl-Heinz Profittlich unermüdlich für seinen Heimatort ein. Und er grub, wie sein Vater, das Kriegsbeil gegen die Adenauers aus, besser gesagt, gegen Adenauers Sohn Georg. Obwohl beide der CDU entstammen kandidieren Kanzlersproß und Konditorssohn bei der Kommunalwahl im selben Rhöndorfer Wahlbezirk gegeneinander: Adenauer für die Christlichen Demokraten, Profittlich für den „Bürgerblock Bad Honnef“. Ursache der Rhöndorfer Stammesfehde: Die Profittlichs werfen den Adenauers vor, das Wohl des Heimatortes vernachlässigt zu haben.

Als sich die CDU bereit fand, den Kandidaten Adenauer gegen Profittlich auszuwechseln, ließ sich der Bäcker vom unabhängigen Bürgerblock in Georg Adenauers Wahlkreis nominieren. Umgehend antworteten die Christdemokraten mit dem Ausschluss ihres widerborstigen Mitglieds. Das trat dann der bayerischen CSU bei. Ein Novum. Und nur möglich mit einem Trick. Denn nur, wer auch in Bayern wohnte, durfte Mitglied der CSU werden. Penaten half aus: Die ruhmreiche, damalige Rhöndorfer Kosmetik-Firma, betrieb ein Erholungsheim in Bayern, in der Gemeinde Wallau. Hier meldete Profittlich mit weiteren Rhöndorfern seinen Zweitwohnsitz an, und sie alle wurden offiziell CSU-Mitglieder. Rhöndorfer Geschichte.

1982 legte Peter Profittlich seine Meisterprüfung ab und leitete seit dem mit seinem Vater Karl-Heinz, der 2001 verstarb, das Familienunternehmen. 1984 ging ein lang gehegter Wunsch der Familie in Erfüllung, mit dem Kauf des angrenzenden Hauses „Eichas“. 1985 wurde in dem ehemaligen Winzer-und Bauernhof ein Original „Königswinterer Steinbackofen“ gefunden, der auch bis vor einiger Zeit seinen Dienst tat. So liegen Vergangenheit und Gegenwart im Hause Profittlich noch immer sehr eng beieinander. Legendär ist der Weihnachtsstollen. „Das Rezept stammt von einem Kriegskameraden von meinem Großvater“. Ein Wunderrezept.

Natürlich wird das nie und nimmer verraten, denn Profittlichs Weihnachtsstollen haben die Welt erobert. Auch daran ist Adenauer nicht ganz unschuldig. Botschaften in aller Welt wurden und werden zu Weihnachten mit dem Stollen aus Rhöndorf beglückt. Peter Profittlich backt heute noch das von Adenauer erfundene Brot mit Maismehl, und jährlich kommen tausende Besucher nach Rhöndorf um das Haus des „Alten“ zu besuchen, das Museum oder die Grabstätte. Logisch: Vor oder nach dem Besuch werden Kaffee und Kuchen bei den Profittlichs eingenommen.

Aber, neben der allgegenwärtigen Vergangenheit hat Peter Profittlich auch die Zukunft des Hauses fest im Blick. „Ständig wird bei uns renoviert und erneuert“. Aber nicht nur das. Es stehen Appartements, Ferienwohnungen oder Gästezimmer zur Verfügung. Seit 1999 findet jährlich der Adventsmarkt statt, es wird ein Mittagstisch angeboten, Sonntags Frühstück vom Buffet. Daneben gibt es Backkurse und „Hofabende“ mit Musik. Auch in Rhöndorf bei den Profittlichs bleibt die Zeit eben nicht stehen.

Aber: Wann ist man ein Rhöndorfer? Diese Frage wurde vor 40 Jahren im Honnefer Stadtrat diskutiert. Und zwar ernsthaft. Die Antwort gab damals Ratsmitglied Peter Profittlich, eben der Opa des heutigen Ratsmitgliedes Peter Profittlich: „Wenn einer dreißig Jahre auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof liegt, dann können wir ihn als Rhöndorfer anerkennen“. Und so geschieht es. Bis heute. Bürgermeister Franz Josef Kayser hat einmal gesagt: „Das Café Profittlich ist das „Herz- und Kraftzentrum des Ortes“. Auch daran hat sich nichts geändert. bö

„Reindruck“ macht Eindruck

Tizian Rein macht Druck. Besser: Siebdruck. Der junge Mann mit dem berühmten Nachnamen, sein Vater ist der großartige Rhöndorfer Künstler Andreas Rein, sein Bruder David hat kürzlich mit Erfolg die „Rheintüten“ auf dem Markt etabliert, hat definitiv eine Marktlücke gefunden und gefüllt.

Er bedruckt im Siebdruckverfahren T-Shirts und Sweatshirts mit Honnefer und Rhöndorfer Motiven. Erst einmal. Die Kombination aus hochwertiger Ware und dem Siebdruck macht die Produkte quasi unkaputtbar. So sind die „Reindrucke“ bleibende Erinnerungen und eben bestens als Weihnachtsgeschenke geeignet. Alles weitere auf: www.reindruck.de