Die Brücke

Nach dem Kurhaus wird ein weiteres Prestigeobjekt saniert

Die Brücke Grafenwerth war schon bei ihrer Fertigstellung am 15.04.1912 etwas Besonderes: ein Prestigeobjekt. Stadt, Architekt und bauausführende Firma hatten sich für ein damals noch sehr modernes Bauwerk aus Stampfbeton entschieden. Kommerzienrat Wilhelm Girardet hatte eine Spende von 30 000 Mark dazu gegeben. 1993 wurde die Brücke über den alten Rheinarm, die das Festland mit der einzigartigen Rheininsel Grafenwerth verbindet, in die Denkmalliste aufgenommen. In den nächsten zwei Jahren wird sie von Grund auf saniert werden. Das Wasser vom Strom und Regen hat der Bauwerkssubstanz zugesetzt und die Tragfähigkeit beeinträchtig. Während der Bauzeit wird jeweils eine der Fahrbahnen für Fußgängerinnen – und -gänger und Zuliefererverkehr offengehalten.

Derzeit riecht es wie in der U-Bahn. Restaurator Gereon Lindlar erklärt, dass dies die Polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) des Belags sind, die abgetragen werden. Das wurde in den 1980er-Jahren viel verbaut und ist heute Sondermüll. Trotz der Schäden ist es Gereon Lindlar anzumerken, dass er von der Brücke begeistert ist, weil sie ein baukulturelles und technisch wichtiges Bauwerk ist. Damals wurde experimentiert und gegen alle heutigen Bauregeln verstoßen, aber schließlich steht die Brücke immer noch. Die Pfeiler, so Jutta Schmidt vom Fachdienst Tiefbau der Stadt Bad Honnef, seien für die Ewigkeit gebaut.

Das Ziel der aktuellen Baumaßnahme ist, die Brücke abzudichten und die statische Konstruktion zu ertüchtigen. Die Brüstung aus den 1970er-Jahren wird abgebaut. Erhalten bleiben die alten Brüstungen, die historischen Bastionen an den Enden und in der Mitte das Wappen, die an Ort und Stelle saniert werden. Die derzeitige Herausforderung sei, so Jutta Schmidt, dass alles in der Höhe passt. Der Bordstein wird wegfallen. Er war, wenn der Blick in die Ferne zum Drachenfels wanderte, immer eine Stolperfalle gewesen. Der Fußweg wird optisch abgesetzt werden. Die Beleuchtung von früher wird, mit neuer Technik versehen, nachgebaut. Es waren für damalige Zeiten sehr moderne Doppelleuchten gewesen.

Der Beton war auch von außen aufwändig gestaltet gewesen, sagt Restaurator Gereon Lindlar. So wurde den Betrachtenden ein Bau aus Steinen suggeriert, was dem Steinmetzhandwerk abgeguckt worden war. Die Oberfläche war veredelt. In dem hellen Beton waren bestimmte Gesteinsarten verarbeitet, so dass sich ein buntes Bild ergab. Auf die äußere Erscheinung war sehr viel Wert gelegt worden.

In der geplanten Bauzeit von zwei Jahren für die laufende Maßnahme sind Puffer enthalten, falls es zu kalt für die Bauarbeiten wird. Die Kosten betragen 3,2 Mio. Euro. Eine Überwachung per Video schützt die Baustelle vor Vandalismus und Diebstahl.

Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau, vergleicht die Restaurierung der Brücke mit der aufwändigen Sanierung des Kurhauses 2019 – schließlich ist auch die Brücke ein historisches Bauwerk, das für die heutige Zeit in Stand gesetzt wird. Er sagt: „Für den Tiefbau ist diese Maßnahme derzeit die anspruchsvollste Baustelle in der Stadt. Viele Spuren früherer Reparaturen werden beseitigt und eine möglichst originalgetreue Brücke wird entstehen. Die technischen Ansprüche von heute werden mit dem Denkmalschutz in Einklang gebracht.“ cp

Mehr zur Insel Grafenwerth und Besonderheiten: https://meinbadhonnef.de/tourismus-freizeit/insel-grafenwerth/

Foto: Unglaube

Sanierungsratgeber für Bad Honnefer BürgerInnen

„Eine Modernisierung ist ein guter Anlass, über energetische sowie ökologisch-ökonomisch sinnvolleMaßnahmen nachzudenken.“, so Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau der Stadt Bad Honnef und Vorstandsmitglied der Energieagentur Rhein-Sieg. Mit dem neu aufgelegten Ratgeber „Energetische Gebäudesanierung – Modernisieren mit Gewinn“ möchte die Energieagentur Rhein-Sieg die BürgerInnen ihrer Mitgliedskommunen unterstützen und dabei beraten, welche Sanierungsmaßnahme zum jeweiligen Haus und seinem Eigentümer passen könnte. „Genau da setzt dieser neue Impulsgeber an“, ergänzt Thorsten Schmidt, Geschäftsführer der Energieagentur. 

Der 36-seitige Ratgeber gibt unter anderem Einblicke in Verordnungen und Kennzahlen, informiert über verbesserten Wärmeschutz und moderne Heizungstechnik und greift auch die Anpassung an Klimafolgen auf. 

Otto Neuhoff, Bürgermeister der Stadt Bad Honnef, unterstützt das oberste Anliegen der Energieagentur, die Klimabilanz des Rhein-Sieg-Kreises durch die Einsparung von CO2 zu verbessern. „Alle, die über eine Sanierung nachdenken, sollten einen Blick in den neuen Ratgeber werfen. Ich freue mich über alle Bürger, die durch eine energetische Gebäudesanierung hier in unserer Stadt ein Zeichen für den Klimaschutz setzen.“

Der Ratgeber ist kostenlos erhältlich bei der Energieagentur Rhein-Sieg. „Nachdem unsere Beratungen in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW zur Zeit überwiegend als Onlineangebote laufen, versenden wir den Ratgeber gerne per Post“, so Thorsten Schmidt. Über das Kontaktformular der Homepage www.energieagentur-rsk.de können Interessierte den Ratgeber anfordern, ebenso telefonisch unter 02242-969300. Selbstverständlich liegt das Nachschlagewerk auch in der Stadtverwaltung Bad Honnef aus.  

Wer Papier sparen möchte, kann den Ratgeber über den Link auf der Homepage www.energieagentur-rsk.de downloaden und sich so über die Möglichkeiten der energetischen Gebäudesanierung informieren. 

Foto: Quelle: Stadt Bad Honnef 

vlnr: Kathrin Schmidt, Klimaschutz Bad Honnef, Fabiano Pinto, Geschäftsbereich Städtebau, Bürgermeister Otto Neuhoff und Thorsten Schmidt, Geschäftsführer Energieagentur Rhein-Sieg

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Kurhaus Bad Honnef: Läuft!

Da staunen sogar die Fachleute: „Alles ist im Zeitplan“. Und das ist ja heutzutage bei Großbaustellen eher ungewöhnlich, zumal die Messlatte bei der Kurhaussanierung  ziemlich hoch liegt: „Wir möchten dem historischen Vorbild so nahe wie möglich kommen“. Bei einer weiteren Begehung am vergangenen Dienstag konnte man das schon hier und da bewundern. Der Saal wirkt sehr viel heller und freundlicher. Es sei schon eine gewaltige Herausforderung, das historische Vorbild an die heutigen Standards anzupassen. Und eben auch gleichzeitig Historisches zu erhalten: Stuck, Malerei und Vergoldungen zu säubern und wiederherzustellen.Am augenfälligsten ist die Farbgebung im Kursaal. Das Innen-Gerüst, das den Saal ausgefüllt hatte, ist abgebaut. Die Maler und Restauratoren arbeiten derzeit auf mobilen Gerüsten. Das jetzige Farbkonzept, abgestimmt mit der Denkmalbehörde, folgt dem des Jahres 1906. Der dunkle Anstrich der vorherigen Renovierung, die in den 1990er-Jahren erfolgt war, ist verschwunden. Auch der historische Unterboden war zum Vorschein gekommen und der war hell gewesen. Also musste das dunkle Eichenparkett weichen. Der Aha-Effekt ist schon jetzt riesig: Der Saal erstrahlt.Über dem seitlichen Zugang zum Raum Löwenburg wurde eine Wärmedämmung angebracht. Unter den Tapeten des Zugangs und des Raums Löwenburg war ein alter roter Anstrich zum Vorschein gekommen, der wieder aufgegriffen und erneuert wurde. „Was jetzt erfolgt, ist ein respektvoller Rückblick auf die alten Zeiten“, sagt Architekt Michael C. Deisenroth. Im Foyer ist der Schacht für den gläsernen Aufzug fertig, der neben den Treppen zu den Toilettenanlagen im Keller führen wird. Die Toilettenanlagen sind bereits vorbereitet. Der Keller, der wenig brandsicher gewesen war, war entkernt worden. Aktuell ist bereits erkennbar, welche Funktionen die einzelnen Räume haben werden: Kühlhaus, Küche oder Umkleideraum mit Garderobe für Gastronomiekräfte. Neu und größer ist der Raum für das Bierlager. Dahinter entfaltet sich der Bereich, der für Seniorentreff oder Volkshochschul-Kurse genutzt werden wird. Er kann bei Bedarf vom Kursaal-Geschehen durch eine Tür abgetrennt werden und ist barrierefrei gestaltet. Dafür wurde im Raum für die kleine Küche der Boden abgesenkt. Die behindertengerechte Toilette ist bereits eingebaut. Im Versammlungs- oder Seminarraum selbst ist die Akustik verbessert, weil eine hochabsorbierende Decke eingebaut wurde. Die alten, aber sehr schicken Fenster sind restauriert. Entstanden ist ein heller und freundlicher Aufenthaltsraum für viele Gelegenheiten. Für den Raum im oberen Stock werden Stuckrosetten nachgegossen und angebracht. Über dem Geländer im Treppenhaus, das die Stockwerke verbindet, wurde etwas höher ein Metallgeländer als Absturzsicherung eingebaut und das historische Geländer darunter bleibt erhalten. Alles in allem ist das Ensemble hell und freundlich. Die Außenmalereien sind fertig. Die Fenster, die nicht zu sanieren waren, sind getauscht. Eine neue DSL-Leitung wird es geben. Die Brandmeldeanlage wird gerade im Moment unter der Aufsicht der Fachleute der Feuerwehr eingebaut. Die Sicherheitstechnik wird laufend kontrolliert und ganz am Ende der Umbauarbeiten noch einmal im Ganzen abgenommen werden.

Die Haustechnik ist eingebaut: Die Lüftungsanlage arbeitet in Kombination mit den beiden Gaskesseln. Lüftungswärme wird recycelt. Die Energiebilanz wird verbessert. Heizung und Lüftung werden von den Besucherinnen und Besuchern später als selbstverständlich hingenommen, aber auch sie waren Herzstück der Sanierungsarbeiten.

Acht neue Kronleuchter mit Led-Technik wird es geben. Mit ihren 70 Kilogramm pro Stück werden sie an den Stahlträgern im Dach befestigt.

Die Eröffnung rückt näher, auch wenn noch viele Kleinigkeiten in die Hand zu nehmen sind. Die Arbeiten sind immer noch im Zeitrahmen. Leiter des Gebäudemanagements der Stadt Bad Honnef Frank Beckmann lobt Architekturbüro und Firmen, die pünktlich und ordentlich arbeiten. Schließlich ist das Kurhaus ein Altbau. Architekt Michael C. Deisenroth sagt: „Man kann nur von einem Wunder sprechen, dass wir das alles mit geringem Verzug geschafft haben. cp/bö

Kurhaus Bad Honnef

Viel los ist am und im Kurhaus: Die Sanierung macht Fortschritte und bietet so manche überraschende Einblicke.

 Das äußere Baugerüst mit 16 Meter hohen Stützen hält auch bei Windstärke 10. Es wird das bewegliche Wetterschutzdach stützen, damit durch die Arbeiten am eigentlichen und dann offenen Dach keine Feuchtigkeit an die empfindliche, denkmalgeschützte Stuckdecke oder ins Mauerwerk gelangt.

 Das zweite Gerüst ist innen im Kursaal aufgebaut. Ein Gewirr an Streben und Bohlen versperrt die Sicht und den Weg. Stattdessen gelangt man über die Treppen bis kurz unter die Decke. Das Gerüst dient zum einen der Sicherheit der Arbeitenden am Dach und zum anderen den Restauratoren, die den Stuck und die Wandbemalung in der historischen Farbgebung wiederherstellen werden. Außerdem müssen die 400 Löcher in der Decke gefüllt werden, die gebohrt worden waren, um das schwarze Netz zu halten, das ehedem die Feiernden im Kursaal vor herunterfallendem Putz geschützt hatte.

 Das Bauschild wurde jetzt im Beisein von Bürgermeister Otto Neuhoff, Erstem Beigeordneten Holger Heuser und Geschäftsbereichsleiter Städtebau Fabiano Pinto enthüllt.

 Sieben Millionen Euro wird die Sanierung voraussichtlich kosten. Das Ende der Haushaltssicherung hatte die Maßnahme für die Stadt Bad Honnef möglich gemacht. Die Arbeiten sollen im nächsten Jahr im Februar 2020 fertig werden. Architekt Michael Deisenroth sieht es als Herausforderung: „Der Schwierigkeitsgrad ist mit dem der Beethovenhalle in Bonn vergleichbar“, sagte er. „Ich bin zuversichtlich, dass der Zeit- und Kostenrahmen eingehalten wird. Am Ende werden es 32 Gewerke sein, die mitgearbeitet haben.

 Derzeit wird unter anderem der Schacht bearbeitet, in dem es den größeren Lastenaufzug zwischen Küche im Keller und Kursaal geben wird. Das Kellergeschoss ist entkernt. Eine Brandschutzdecke zum Kursaal bereits eingebaut. Im Foyer wird es keinen Sanitärraum mehr geben. Die Toiletten werden im Keller sein. Zu ihnen und zur Garderobe wird ein Aufzug führen, damit der Zugang barrierefrei ist.

Der Brandschutz wird umgesetzt. Die Brandmeldeanlage wird eingebaut. Heizung und Lüftung werden erneuert. Die neue Wärmedämmung wird in der Ebene der Dacheindeckung eingebaut. Eine wichtige statische Maßnahme ist die Sicherung der beiden Mauerwerksbögen im Kursaal. Das Bimsmauerwerk aus dem Jahr 1906 ist nur noch eingeschränkt tragfähig. Die Bögen werden zukünftig zur Sicherung an Stahlträgerm im Dachraum abgehängt. Fenster und Türen, die Vorhänge von Saal und Bühne werden in Angriff genommen. cp

Kurhaus Bad Honnef: Sanierung mit Pfiff

Auseinandernehmen, Ertüchtigen und wieder Zusammensetzen: So ist das Vorhaben, außer, dass es sich nicht um ein Häuschen aus einem Systembaukasten für Kinder handelt, sondern um ein großes und stattliches Gebäude in der Bad Honnefer Innenstadt. Das Kurhaus stammt aus dem Jahr 1906 und dementsprechend gibt es einige Winkel und Gänge hinter dem eigentlichen Kursaal. Der Denkmalschutz kommt hinzu. Die Kurhaussanierung hatte pünktlich in der Nacht von Veilchendienstag auf Aschermittwoch 2019 nach der letzten Karnevalveranstaltung begonnen.

Zum Schluss soll es so aussehen, als hätte sich nur wenig verändert. Trotzdem wird in der Sanierungszeit eine Menge passieren.

Am Spektakulärsten wird es für Außenstehende aussehen, wenn das Gebäude komplett eingerüstet, mittels Plane verhüllt und sogar ein provisorisches Dach errichtet sein wird. Denn das alte Dach wird abgetragen und Mauern, historischer Stuck oder die gemalte Wandtapete müssen vor Regen geschützt werden.

Für Frank Beckmann vom Technischen Gebäudemanagement der Stadt Bad Honnef ist allerdings die neue Stahlkonstruktion, die die Mauerbögen stützten wird, das Spektakulärste. Die Mauerbögen fassen am Kursaalanfang und -ende die Saaldecke ein und sind aus Bims, dessen Festigkeit im Lauf der Jahre nachgelassen hat. Die Stahlkonstruktion werden Kursaalgäste hinterher nicht mehr sehen können, sie ist aber essentiell für die Standfestigkeit des Gebäudes.

Die weiteren Maßnahmen machen ein großes Vorhaben aus: Die Fundamente werden trocken gelegt. Die Kellerdecke wird brandschutztechnisch ertüchtigt. Die Heizungs- und Lüftungsanlage, Elektrik sowie die Saal- und Bühnenbeleuchtung werden erneuert. Die acht Leuchter im Kursaal, die zwar ein gewisses Flair haben, werden ausgetauscht, weil sie nicht mehr den heutigen Anforderungen und Ansprüchen genügen. Das Foyer erhält einen inklusionsgerechten Glasaufzug, denn die rollstuhlgerechte Toilette wird vom Getränkeausschank weg in den Keller verlegt. Eine der Künstlergarderoben im Backstagebereich wird erhalten bleiben, die beiden anderen werden für die Volkshochschule inklusionsgerecht gestaltet, ebenfalls mit einer rollstuhlgerechten Toilette. Eine einfach zu bedienende Beschallungsanlage, die sich die Vereine gewünscht haben, wird es geben.

Spannend wird es auch, wenn die Restauratorinnen und Restauratoren im Kursaal arbeiten werden. Für sie wird ein Gerüst, das um die 30 Zentimeter Abstand von der Wand haben wird, in den Kursaal eingebaut, damit sie an den hohen Wänden arbeiten können, um Stuck, Malerei und Vergoldung zu säubern und wiederherzustellen.

36 Gewerke werden es am Ende sein, die bei der Kurhaussanierung beteiligt sein werden. Weil die Stadt Bad Honnef im Jahr 2017 die Haushaltssicherung verlassen konnte, kann die Stadt Bad Honnef die Sanierung in Angriff nehmen.

Ausgetauscht werden auch die Bühnenvorhänge. Bleiben wird die Vorrichtung, um die Vorhänge auf- und zuziehen zu können, denn sie funktioniert noch einwandfrei. Das ist zum einen der Motor und zum anderen der Handwindenzug, der ehedem eingebaut worden war, um auch im Falle eines Stromausfalls gerüstet zu sein. Im Bad Honnefer Kursaal jedenfalls wird es laut Planung in einem Jahr  im Beethovenjahr 2020 wieder heißen: Vorhang auf und Bühne frei. cp

Foto: Der Kursaal ist ausgeräumt – ein ungewohnter Anblick.

Kurhaus Bad Honnef wird saniert

Kurhaus-Sanierung beginnt pünktlich am Aschermittwoch 2019

Die Arbeiten für die Sanierung des Bad Honnefer Kurhauses starten wie geplant am Mittwoch, 06.03.2019. Die Veranstaltungen zur Karneval-Session 2018/2019 hatten mit toller Resonanz stattgefunden, aber ab Aschermittwoch wird pünktlich und ohne Verzögerung mit der Generalüberholung des Gebäudes begonnen. Die Sanierung wird ein Jahr in Anspruch nehmen.

Für die Dauer der Sanierungsarbeiten ist der Seniorentreff umgezogen: Ab Mittwoch, 13.03.2019, 14:30 Uhr, finden dessen Veranstaltungen im Elterncafé der Frühen Hilfen des Jugendamtes in der Menzenberger Straße 97 statt.

Die Kurse der Volkshochschule Siebengebirge, die im Kurhaus stattfinden sollten, werden in den Räumen des Sportzentrums in der Menzenberger Straße 72 abgehalten.

Der Umfang der Arbeiten ergibt sich aus den gesetzlichen Vorgaben für Versammlungsstätten. Um Baufreiheit zu erreichen, werden ab Mittwoch zunächst die Vorwandinstallationen und Abhangdecken entfernt, um die technische Gebäudeausrüstung zurückzubauen, damit die Bauteile brandschutztechnisch ertüchtigt werden. Die Fundamente werden trocken gelegt. Lüftungskanäle, Heizung, Elektrik  sowie die Saal- und Bühnenbeleuchtung werden erneuert.

Fenster, außer den großen historischen Fenster werden erneuert. Das Behinderten-WC wird, um eine bessere Barrierefreiheit zu erreichen, verlegt. Ein neuer Lastenaufzug für die Gastronomie nach Hygienevorschriften eingebaut. Die Mittel für die Sanierung in Höhe von 6,3 Mio. Euro werden im Haushalt der Stadt Bad Honnef bereitgestellt. Insgesamt wird eine bessere Funktionalität erreicht werden, so dass in Zukunft den Partys und Festen rund ums Jahr nichts im Wege steht.cp

Gebäude-Check des Kurhauses

Derzeit wird das Kurhaus auf den Kopf gestellt mit dem Ziel, ein Sanierungskonzept zu erarbeiten. Mitarbeiter des Gebäudemanagements der Stadt Bad Honnef Jörg Sudmann und Bauphysiker Osama Tchalabi untersuchen das Gebäude, ohne dass, soweit es geht, der laufende Betrieb der Veranstaltungen gestört wird.

Die Schäden werden erfasst und die Ursachen ermittelt. Mit den Ergebnissen wird ein umfassendes Sanierungskonzept erstellt und die Kosten dafür können beziffert werden. Sofort umgesetzt werden Maßnahmen, dort wo es möglich und notwendig ist. Die Stadt Bad Honnef hat eine Instandhaltungs- und Verkehrssicherungspflicht, der sie damit nachkommt.

Der leergeräumte Kursaal bietet einen ungewohnten Anblick. Wo sich normalerweise Menschen zum Feiern, für Konzerte und Empfänge versammeln, werden die Wände und Decken untersucht. Fugenmesser und Messpunkte sind angebracht, um festzustellen, ob sich das Mauerwerk und Fugen verändern.

Die ersten Schäden sind schon behoben. Letztes Jahr wurden alle losen Teile wie Stuck- und Fassadenelemente im Außenbereich entweder gesichert oder entfernt. Feuchte Außenwände am Parkplatz Weyermannallee wurden festgestellt. Dort führt innen der Versorgungsgang entlang. Die Verkleidung im Gang wurde abmontiert und die Fugen und damit das Mauerwerk saniert. Diese Maßnahme ist bereits fertig und die Mauer wieder trocken. Die Entwässerung am Parkplatz wird derzeit ausgeführt.

Die Mitarbeiter des Gebäudemanagements haben sich für dieses Jahr die Dachsanierung und die Attikasicherung vorgenommen. Außerdem werden die Risse in der Außenfassade behoben.

Der Kursaal war, nachdem das Grundstück für den Bau des Kurhauses 1901 erworben worden war, im Jahr 1907 eröffnet worden. Das Kurhaus ist in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. 1989 war zuletzt mit Renovierungsarbeiten am Kurhaus begonnen worden. Die Feier für den damals frisch renovierten Kursaals hatte am Samstag, 24.04.1993, stattgefunden.

Seitdem wurde der Kursaal oft genutzt, was nicht spurlos an ihm vorbeigegangen ist. Manch laute Beschallung hat ihm zugesetzt und das ein oder andere Mal waren mehr Menschen in ihm versammelt, als es eigentlich erlaubt gewesen wäre.

Jetzt ist es Zeit, die gründliche Sanierung durchzuführen. Jörg Sudmann erklärt: „Auf jeden Fall ist die Kurhaussanierung ein langwieriges Vorhaben. Wir arbeiten auf Hochtouren. Die unschönen Container im Kurgarten sind notwendig, aber bald wieder weg.“ Langfristig wird auch die Decke im Kursaal überarbeitet und der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht.

Die Stadt Bad Honnef ohne ihren Jugendstil- Kursaal ist undenkbar. Wenn erst einmal alles Vermessen sein wird und die bisher unvollständigen Pläne des Kurhauses vollständig sind, wird es ein umfassendes Konzept für die Instandhaltung und für das, was immer wieder regelmäßig getan werden muss, geben. cp