15 Jahre Stein Tveten in Bad Honnef

Der zweifache Doktor Stein Tveten, der auch noch 2013 sein eigenes Racing-Team „aesthetic racing“ gründete, ist ein Multitalent im wahrsten Sinne des Wortes. Früher spielte Dr. Dr. Stein Tveten in der ersten Division der norwegischen Fußballliga und war außerdem norwegischer Meister im Hundeschlittenrennen. 2006 eröffnete er seine Klinik für ästhetische Chirurgie in Bad Honnef. Ein Glücksfall für die Stadt, in der er sich sofort wohl fühlte und sich über seine Profession hinaus engagierte. In Erinnerung bleiben auch seine Partys bei seinem Freund Franco im „La Bruschetta“. Am vergangenen Freitag gab es einmal mehr einen sehr guten Grund zum feiern: 15 Jahre in Bad Honnef. „Wir feiern heute mit meinen Freunden“. Und das sind mittlerweile sehr viele, inklusive Bürgermeister. Live zugeschaltet war Uschi Glas, Mitarbeiterin der ersten Stunde, „Sie war ein Segen für unsere Klinik, die in einem ehemaligen Pferdestall entstand“. Lesen Sie hier den HWZ-Artikel vom 21.Oktober 2006.

Jung in jedem Alter

„Am 21. Oktober eröffnet am Steinsbüscherhof der norwegische Mund-,  Kiefer- und Gesichtschirurg und plastische Gesichtschirurg, Dr. Dr. Stein Tveten, die erste Klinik für  ästhetische Chirurgie in Bad Honnef: Sie wird dermatologische Kosmetik mit nichtchirurgischen und chirurgischen Behandlungsmethoden verbinden. Idyllisch gelegen am Rande des Naturschutzgebietes im Mucherwiesental von Bad Honnef bietet sie auf 300 Quadratmetern zwei Operations- und zwei Behandlungssäle mit neuestem technischem und medizinischem Know-how. Dabei kann Dr. Dr. Stein Tveten auf ein eigenes ganz individuelles ganzheitliches Beautykonzept verweisen, mit dem er schon vielen Patienten in Skandinavien und in Süddeutschland zu einem lang anhaltenden natürlich frischen Aussehen und einer wohlgeformten Figur verholfen hat. „Schlupflider werden mit dem Laser entfernt – Falten im Gesicht können mit Eigenfett unterspritzt werden, was ein natürliches und lang anhaltendes Ergebnis gibt. Die Hautverjüngung kann mittels medizinischen Cremes, Peelings sowie verschiedenen Laserbehandlungen deutlich verbessert werden“ so der Norweger. Seine Philosophie: „Mutter und Tochter sollen nicht um jugendliches Aussehen konkurrieren, sondern jede sollte die Beste ihre Altersklasse sein. Das verleiht Zufriedenheit und Selbstwertgefühl für den Erfolg im Privat- und Berufsleben.“ Die Möglichkeiten für eine glatte Haut und verbesserte Körperkonturen sind vielfältig. „Doch nicht alles, was machbar ist, ist auch sinnvoll und gut. Unser Ziel einer Verjüngungsbehandlung ist es, dass es für die meisten unsichtbar ist und der natürliche Gesichtsausdruck erhalten bleibt.“ Zur Medizin kam der 1961 in Oslo geborene Stein Tveten über den Physiotherapeuten aus seinem Fußballverein, der ihm riet, lieber gleich Medizin zu studieren. Nach dem Studium der Human- und der Zahnmedizin in Göttingen und Hamburg folgte eine vierjährige Facharztausbildung in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in der Uniklinik in Essen, und eine zweijährige Ausbildung in plastischer Gesichtschirurgie. Zurück in Oslo rekonstruierte er Gesichter nach schweren Tumorerkrankungen und Unfällen und operierte sehr spezielle Fälle wie zum Beispiel das Crouzon-Syndrom, bei dem krankhaft flache Gesichter über 28 Tage nach vorne geschraubt werden, um den Patienten das Atmen zu erleichtern. Seine Dissertationen schrieb er über neueste OP-Methoden bei der Basedow-Krankheit und bei Behandlungen von Tumoren im Gesichts- und Halsbereich. 1999 gründete er die erste aesthetic clinic in Oslo und entwickelte das Konzept der ”Kosmetischen Chirurgie ohne Skalpell”. Heute ist die aesthetic clinic der größte Anbieter in Skandinaven für kosmetisch medizinische Behandlungen mit einem Netzwerk von mehr als 80 Anti Aging Kliniken. Dr. Dr. Stein Tveten, der weltweit auf Kongressen auftritt, kam der Liebe wegen vor 6 Jahren nach Bad Honnef“. (2006)

Ein fast perfektes Comeback

STEIN TVETEN MOTORSPORT: Ausrutscher auf regennasser Strecke

Mit dem 3h-Rennen „Schwedenkreuz“, dem achten Wertungslauf zur RCN Rundstrecken-Challenge, ging die Saison 2018 auf dem Nürburgring zu Ende. Mit zwei BMW 325i E90 am Start war auch Stein Tveten mit seinem in Bad Honnef beheimateten Team. „In dieser Saison sind wir leider nur sehr sporadisch an den Start gegangen, da das Re-Branding aller meiner geschäftlichen Aktivitäten in Deutschland und Skandinavien Vorrang und volle Konzentration erforderte. So wurde auch aus aesthetic racing ‚Stein Tveten Motorsport‘.“

Trotz nur gelegentlicher Einsätze in diesem Jahr konnte der Teamchef in der mit 19 Teilnehmern wieder einmal am stärksten besetzten Klasse der seriennahen Fahrzeuge bis 2.500 ccm Hubraum direkt eine erste Duftmarke setzen: Trainingsbestzeit! Auf feuchter Strecke mit relativ abgefahrenen Regenreifen ließ er sowohl seinen norwegischen Landsmann Oskar Sandberg als auch die bereits als Meister festehenden Matthias Unger/Christopher Rink hinter sich. Auf Startplatz vier folgte dann schon der zweite BMW des Teams mit den Brüdern German und Sebastian Tauber. „Ich fahre gerne bei Nässe, dann ist die Nordschleife eine noch größere Herausforderung“, so Tveten.

Bis zum Rennstart am frühen Nachmittag war die Strecke dann aber abgetrocknet und alle zu Rate gezogenen Wetter-Apps meldeten keine weiteren Niederschläge, so dass das gesamte Feld auf profillosen Slicks an den Start ging. Ganz wie von den Taktikern im Team vorgegeben hielt sich Tveten am Start zurück und musste nicht nur Sandberg, sondern auch noch Unger, seinen Teamkollegen und dem Sorg-BMW den Vortritt lassen.

Schon nach vier Runden aber zeigte der für seine Wetterkapriolen berüchtigte Nürburgring wieder einmal, dass die richtige Wetter-App für sein Territorium erst noch erfunden werden muss: Regen setzte ein, zunächst sehr zaghaft, dann aber immer stärker. Wie fast alle Teilnehmer wechselten auch die Brüder Tauber nach fünf Runden auf Regenreifen. Nur äußerst wenige blieben auf Slicks draußen, darunter auch Tveten: „Anfangs waren weite Teile der Strecke noch trocken und in den nassen Passagen verlor ich dank der „Code 60“-Zonen kaum Zeit!“ In der Tat konnte Tveten, ohne Boxenstopp in seiner Klasse in Führung,  seinen Vorsprung sogar noch weiter auf über drei Minuten ausbauen.

Leider funktionierte vom Beginn des Rennens an die Mobilfunk-Verbindung nicht. So konnte die Boxen-Crew ihren Teamchef entgegen aller Überzeugung nicht zum Reifenwechsel an die Box rufen. Und es kam, wie es kommen musste. Bei immer stärkerem Regen verlor Tveten in der Anfahrt auf die Adenauer Brücke die Kontrolle über das Fahrzeug und crashte. Zurück an der Box haderte er mit seiner Entscheidung, nicht auf Regenreifen gewechselt zu haben: „Ich ärgere mich selbst am meisten, aber ohne Verbindung zur Box und daher ohne Wissen über den Stand des Rennens wollte ich den Tankstopp möglichst lange hinauszögern, um zum Schluss nur die Minimalzeit an der Box stehen zu müssen. Heute waren echt unsere Bedingungen und wir hätten mehr aus der Situation machen können, wenn nicht sogar müssen!“ hjk

Erster Saisonsieg für aesthetic racing

Eine Woche nach der VLN Langstreckenmeisterschaft startete auch die RCN Rundstrecken-Challenge in die Saison 2017. Unter den 147 Startern, die sich der Herausforderung Nordschleife Nürburgring stellten, war auch das Team aesthetic racing mit zwei Fahrzeugen.

Speerspitze war dabei einmal mehr Teameigner Stein Tveten, der sich in der Klasse V6 der seriennahen Produktionswagen bis zu 3.500 ccm Hubraum mit der Favoritenrolle konfrontiert sah. Und auch wenn es am Ende tatsächlich zu einem mehr als souveränen Sieg reichte, verlief die Leistungsprüfung bis zur Zielankunft spannender als gedacht. Kaum auf der Strecke meldete „der Chef“ seiner Boxencrew den Ausfall des Laptimers. Soweit nicht wirklich problematisch, stellte der Betreuer am Funk doch nun einfach die Zwischenzeiten auf der ersten Setzzeit-Runde selbst per Stoppuhr fest.

In den beiden folgenden Sprintrunden, die auf Zeit gefahren werden, rückte Tveten die Rangordnung dann erst einmal klar. Gerne hätte der Betreuer am Funk ihm den komfortablen Vorsprung von 40 Sekunden auf seinen härtesten Verfolger, Dr. Lebens im Black Falcon Porsche 991, mitgeteilt. Pünktlich zur ersten Bestätigungsrunde, in der die Zeit der Setzzeitrunde bis auf +/- 10 Sekunden erneut gefahren werden muss, hatte sich aber nach dem Laptimer auch das Mobiltelefon in eine Pause verabschiedet.

Ganz ohne Hilfe kam es, wie es kommen musste: Tveten verfehlte die Setzzeit um 26 Sekunden und die – nach Abzug der 10 Sekunden Toleranz – daraus resultierenden 160 Strafpunkte verwandelten die 40 Sekunden Vorsprung in zwei Minuten Rückstand. Diesen verkürzte Tveten bis zur Rennmitte in zwei weiteren Sprintrunden mit extrem schnellen Rundenzeiten noch um 48 Sekunden.

Während die „blue boys“ im Verlauf des Boxenstopps bei dem ansonsten problemlos laufenden Porsche neben Routinechecks das Mobiltelefon wieder in Gang setzten und statt des Laptimers eine einfache Stoppuhr montierten, beruhigte der Rennbetreuer Tveten: „Du hast in vier Sprintrunden 88 Sekunden Vorsprung herausgefahren. Folglich wirst Du in fünf Runden 72 Sekunden Rückstand aufholen können! Wichtig ist nur, dass die Setzzeit beim zweiten Versuch auch klappt!“

Mit der Stoppuhr auf dem Lenkradtopf und der gewohnt klaren Ansprache am Funk schaffte es Tveten in der Tat, die Setzzeit auf die Sekunde genau zu bestätigen! Und auch in den folgenden fünf Sprintrunden ließ Tveten nichts mehr anbrennen: Schon nach vier Umläufen hatte er die Führung wieder inne und baute diese bis ins Ziel noch auf beachtliche 93 Sekunden aus.

„Das Auto lief heute absolut problemlos und auch das Setup war wirklich angenehm,“ so ein strahlender Tveten im Ziel. „Der Sieg ist für das ganze Team sicher eine tolle Motivation, aber noch wichtiger ist wirklich, dass wir die Probleme, die uns vor zwei Wochen noch kaum zum Fahren haben kommen lassen, in den Griff gekriegt zu haben scheinen und zuversichtlich auf die weitere Saison blicken können! Mein Dank auf alle Fälle an mein tolles Team! Die Jungs – Sven Fischer allen voran – haben einen wirklich phantastischen Job gemacht!“

Zufriedene Mienen auch bei den Fahrern des zweiten Fahrzeugs im Team. Da es der serviceorientierte dmsb nicht vermocht hatte, die Lizenz für Natalie Weber binnen zwei Wochen zeitgerecht zuzustellen, musste Kyle Schut die gesamte Distanz von 15 Runden im BMW 325i alleine bestreiten. Handelt es sich bei beiden Fahrern mehr oder weniger um Neulinge im Motorsport, die behutsam an die Nordschleife herangeführt werden sollen, ist die Zielsetzung natürlich eine ganz andere als bei Tveten im Porsche.

Dazu Kyle Schut: „Für uns ist es das primäre Ziel, den Wagen heil zu lassen und so Streckenkenntnisse und Erfahrungen sammeln zu können.“ Und in der Tat konnte Weber an der Boxenmauer mitfiebernd verfolgen, wie ihr Teampartner diese Aufgabe mit viel Bravour löste und sich von Runde zu Runde konstant steigerte. Als mit abnehmendem Verkehr auch die Überrundungen weniger wurden, konnte Schut schlussendlich eine 9:27 Minuten als beste Rundenzeit verbuchen. Im weiteren Verlauf der Saison wird sich dieses Team sicher noch weiter steigern und sich nach vorne schieben können.

Mit einem Porsche 991 GT3 Cup konnte Christopher Gerhard seinen 25. Gesamtsieg feiern. Erster Tabellenführer ist Oskar Sandberg, ehemaliger Chefmechaniker und Fahrer bei aesthetic racing, der die am besten besetzte Klasse V4 gewann. Tveten belegt in der ersten Tabelle den achten Rang.

Für eine ebenso amüsante wie berichtenswerte Anekdote am Rande sorgte heuer einer der „blue boys“. Wie fast immer hatte der Verfasser dieser Zeilen für das leibliche Wohl des Teams gesorgt. Auf die Nachfrage von Team-Managerin Adrienne Breuer, ob es sich bei den Würstchen und Bouletten denn wieder um Pferde- oder doch um Rindfleisch handelte, antwortete Nico Gottschlich lachend, dass hier natürlich alles „vom Pferd“ sei, und wandte sich – genussvoll in die Frikadelle beißend – ab. Nun ja, in einem Sport, in dem sich fast alles um Pferdestärken dreht, kann ein klein wenig mehr ja nicht schaden. Dennoch bleibt zu hoffen, dass der „blue boy“, so er denn nunmehr die Bestätigung seiner Antwort liest, nicht ganz grün wird …!                                                                               H.J.Kniebes

Aesthetic racing startet mit Erfolgserlebnis

Bad Honnefer Rennteam mit fulminanter Aufholjagd

Platz zwei im Qualifying, Platz zwei am Ende des Rennens: Was sich auf den ersten Blick nach einem ruhigen und vielleicht sogar ereignisarmen Rennverlauf für die Bad Honnefer Motorsportler liest, war in Wirklichkeit das exakte Gegenteil. Das gesamte Team durchlebte ein permanentes Wechselbad der Gefühle. Aber der Reihe nach:

Nach den problembefrachteten Testfahrten vor einer Woche hatten die „men in blue“ unter Leitung von Sven Fischer die gesamte Woche fieberhaft nach den Ursachen der technischen Malaisen gesucht und diese abgestellt. Dennoch schien der Start am Donnerstag noch mehr als fraglich. Bei einer Testfahrt in Mendig lief der Porsche 991 zwar – endlich – problemlos, aber eine Leistungsmessung ergab nur 315 PS und somit im Klassenvergleich ein Manko von gut über 50 PS.

Wurde die Ursache zunächst in der Elektronik und den Steuergeräten vermutet, lag sie in Wirklichkeit in der Auspuffanlage. In der Nacht vor dem Rennen konnte sie ausgemacht und das Problem behoben werden. Im Qualifying reichte es dann zu Platz zwei in der hubraumstärksten Klasse der seriennahen Produktionswagen im Feld der 187 Teilnehmer, die beim ersten Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft an den Start gingen. Eine lange Gelbphase mit „Code 60“ (erlaubte Höchstgeschwindigkeit an einer Gefahrenstelle: 60 km/h) sowie ein nicht optimal ausbalanciertes Set-Up verhinderten den Sprung auf Platz eins.

In der Pause zwischen Qualifying und Rennen wurde der Porsche nochmals vermessen und die Einstellung der Dämpfer mit Hilfe der Experten von KW Automotive optimiert. Solchermaßen gut vorbereitet ging das Team mit optimistischer Grundstimmung in die Startaufstellung und auf die Einführungsrunde. Ein gelungener Start von Yannick Fübrich schien den Optimismus dann auch zu rechtfertigen. „Ich konnte unserem härtesten Mitbewerber relativ locker folgen und habe mir schon überlegt, an welchem Steckenabschnitt ich ihn wie packen könnte.“

Daraus aber wurde nichts! Eine Sicherung der Getriebesteuerung hatte sich gelöst und bremste den Porsche ein. Statt eines Angriffs auf Platz eins musste Fübrich zwei Konkurrenten ziehen lassen, bevor er am Ende der dritten Runde die Box ansteuerte. Dort wurde das Problem behoben und Fübrich als letzter der Klasse wieder ins Rennen geschickt. Mit fast einer Runde Rückstand auf den führenden Cayman des Teams Mathol mit den Fahrern Karch/Jacoma und gut sechs Minuten, die bis auf Rang zwei, den Cayman S des Teams Sorg fehlten, begann eine wahrlich fulminante Aufholjagd. Mit Rundenzeiten, die deutlich schneller waren als die der Konkurrenz, schaffte Fübrich es, den Anschluss wieder herzustellen bevor er an Tveten übergab. Dieser setzte die Aufholjagd fort: „10:05 – angesichts der vielen Gelbphasen gar nicht so schlecht für einen ‚alten Mann‘! Weiter so“, wurde er von der Boxenmauer angefeuert.

Aufgrund des frühen, unplanmäßigen Boxenstopps in einem antizyklischen Rhythmus schaffte es Tveten schon wieder bis auf Platz drei in der Klasse nach vorne. Zwar ging dieser beim nächsten Tankstopp mit Fahrerwechsel erst einmal wieder verloren, aber schon bald konnte Fübrich im weiter klaglos laufenden Porsche die dritte Position wieder vom Black Falcon Porsche 991 zurückholen.

„Platz zwei noch zu erreichen wird eher schwer“, konstatierten Vater Jürgen Fübrich und Tveten unisono aufgeregt an der Boxenmauer. Fünf Runden verblieben, um fast dreieinhalb Minuten Rückstand zu egalisieren. In der ersten Runde nach dem finalen Stopp hobelte Fübrich junior gleich 42 Sekunden weg – und so ging es auch weiter. Von der Boxenmauer stets über den genauen Verlauf der Aufholjagd informiert, kam Fübrich immer näher. Zum Beginn der letzten Rennrunde trennten ihn noch 31 Sekunden vom Sorg Porsche auf Platz zwei. „Du musst pushen, gleichzeitig aber auf den Benzinverbrauch achten“, forderte die Boxencrew die Quadratur des Kreises von ihrem Fahrer. Auf dem GPS-Auge war dann für alle virtuell zu verfolgen, wie Fübrich besonders den ersten Teil der Anweisung bravourös umsetzte, dem Konkurrenten immer näher kam und ihn in der Anfahrt zum Karussell auch überholte.

Auch das Benzin reichte und so konnten alle Teammitglieder bei der Zieldurchfahrt an der Boxenmauer einen tollen zweiten Platz zum Saisonauftakt bejubeln. Beim Parc Fermé dann ein Dämpfer für die Taktik-Abteilung an der Boxenmauer: „Mir ist der Stöpsel des Lautsprechers aus dem Ohr gerutscht. Ich habe Eure Ansagen in den letzten Runden gar nicht mehr gehört“, so Yannick Fübrich. „Daher habe ich auch zuerst gar nicht realisiert, dass ich Platz zwei doch noch erobert habe!“

„Heute haben wir nicht den Sieg verloren, sondern Platz zwei gewonnen! Ganz, ganz großes Kompliment an unsere Jungs, die alle ausnahmslos eine Super-Arbeit abgeliefert haben“, so Teamchef Tveten überglücklich nach dem Rennen. Sven Fischer ergänzt stellvertretend für alle Blue Boys: „Wir haben in den zurückliegenden Wochen hart gearbeitet und werden dies weiter tun! Yannicks schnellste Runde zeigt das Potenzial des Fahrzeugs und des Teams! Auch wenn es noch vieles am Auto zu optimieren gilt, so können und werden wir doch in zwei Wochen wieder angreifen!“

Bevor aber in 14 Tagen der zweite Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft ansteht, nimmt das Team mit dem Porsche für Tveten und einem BMW 325i für die Neulinge Natalie Weber/Kyle Schut schon am kommenden Samstag an der Auftaktveranstaltung zur RCN Rundstrecken-Challenge auf der Nordschleife des Nürburgrings teil.                 H.J.Kniebes

Generalprobe total verpatzt

Aesthetic Racing aus Bad Honnef zurück am Ring

Am kommenden Wochenende startet die VLN-Langstreckenmeisterschaft – die weltweit größte Breitensportserie – mit der 63. ADAC Westfalenfahrt in ihre 41. Saison auf dem Nürburgring. Eine mehr als deutliche Steigerung auf insgesamt 187 Nennungen deutet darauf hin, dass den Fans auch diese Saison wieder packender Motorsport vom Feinsten geboten werden wird.

Und wie eh und je ist das Feld der Starter bunt gemischt: Fünf Cup-Klassen, die PS-starken GT3 Boliden, die TCR-Rennwagen, die erstmals in einer eigenen Klasse gewertet werden, und ein breites Feld seriennaher Produktionswagen garantieren den Fans entlang der legendären Nordschleife des Nürburgrings Rennaction vom Feinsten in allen Klassen! Allen, die das Rennen – leider – nicht vor Ort miterleben können, bietet sich die Möglichkeit, das Training (ab 08:30 Uhr) und das über die Distanz von vier Stunden gehende Rennen, das um 12:00 Uhr startet, im erweiterten Live-Stream auf vln.de ebenso wie auf Facebook zu verfolgen.

Mit am Start sein wird dann auch wieder das in Bad Honnef beheimatete Team aesthetic racing um Dr. Dr. Stein Tveten, das am vergangenen Samstag bei regnerisch kaltem Wetter die Probe- und Einstellfahrten zu einem Testlauf nutzte. „Wenn die alte Regel stimmt, dass auf eine verpatzte Generalprobe eine gelungene Premiere folgt, dann müssten wir schon fast in der Favoritenrolle sein“, so Tveten ironisch nach einem problembehafteten Testtag! „Aber Spaß beiseite: Wir haben den neuen Motor für unseren Porsche 991 leider erst wenige Tage vor dem Test erhalten.

Die Zeit für den Aufbau des Wagens war so viel, viel zu kurz.“ Vor dem Team liegt bis zum kommenden Wochenende auf alle Fälle noch eine Menge Arbeit, um die technischen Probleme im Umfeld des Motors und des Getriebes abzustellen. „Wenn man dem heutigen Tag etwas Positives abgewinnen möchte, dann sicher die Tatsache, dass wir nun wissen, welche Hausaufgaben wir noch zu erledigen haben“, so der technische Leiter Sven Fischer.

Und ob die Probleme mit dem in Eigenregie eingesetzten Porsche nicht schon genug gewesen wären, musste das Team um Tveten kurz vor Ende der Testfahrten dann auch noch erfahren, dass der vermietete BMW im Streckenabschnitt Klostertal auf nasser Strecke verunfallt war, der Fahrer aber unverletzt blieb.

Positives gab es dafür von den Neulingen im Team aesthetic racing zu berichten. Natalie Weber und Kyle Schut, die gemeinsam auf einem weiteren BMW 325i E90 in der Rundstrecken-Challenge an den Start gehen werden, bestanden samstags ihren Lizenzkurs in Mendig. Am Sonntag dann stand im Rahmen der Touristenfahrten ein kleiner Test auf der Nordschleife an. Dem Verfasser dieser Zeilen wurde dabei die Ehre zuteil, Natalie Weber als Beifahrer bei ihren allerersten Kilometern auf der Nordschleife mit allerlei Ratschlägen zur Ideallinie unterstützen zu dürfen.

„Wenn Du auf feuchter und kalter Strecke deine ersten Erfahrungen mit der Nordschleife machst, dann verstehst Du recht schnell, warum sie „Grüne Hölle“ genannt wird. Für mich geht es bis zum Start in zwei Wochen vorrangig darum, meine Streckenkenntnisse deutlich zu steigern“, so Natalie Weber.

Noch eine Anekdote zum Schluss: Haben Sie auch schon Erfahrungen gemacht mit Frauen, die weiße Stiefel kaufen wollten, nur um dann nach Stunden mit blauen Pumps das Geschäft zu verlassen? Nach den Testfahrten musste Weber ja auch noch ein komplettes Rennfahreroutfit kaufen. Der Overall sollte in Farbe crème oder blau sein, nur auf keinen Fall rot! Nun darf der geneigte Leser gerne einmal raten, welche Farbe er schlussendlich hatte …                                                                                                     H.J.Kniebes

Tveten auf der Eispiste

Jetzt, da das schwarze Asphaltband der „Grünen Hölle“ sich Nürburgrings unter einer weißen Schneedecke verhüllt liegt, zieht es das Team aesthetic racing wie schon in den Vorjahren in die norwegische Heimat des Teamchefs.

Nördlich der Olympiastadt Lillehammer finden die Amateur- wie Profirennfahrer optimale Bedingungen vor, um sich perfekt auf die bevorstehende Rennsaison vorbereiten zu können. In einem Audi S1 Quattro, einem Mitsubishi Evo 4 und einem Ford Escort, allesamt Ikonen der Rallye-Szene, feilen die Fahrer auf den verschiedenen Eispisten auf dem Losna-See an ihrer Fahrtechnik.

Das rutschige Geläuf auf dem tief zugefrorenen See macht es gefahrlos möglich, die Reflexe bestens zu trainieren und das Auto im Grenzbereich noch besser zu beherrschen. „Gerade unter wechselnden oder wirklich nassen Bedingungen, wie wir sie auf dem Nürburgring im Saisonverlauf in aller Regel häufiger antreffen, kann ich enorm von den Erfahrungen profitieren, die ich hier auf den Eispisten gemacht habe und fahre daher mit einem besseren, ja sichereren Gefühl“, so Stein Tveten.

„Und wenn wir es hier einmal übertreiben, dann bremst uns der Schnee neben den Pisten recht sanft ein! Kein Vergleich jedenfalls mit den Leitplanken entlang der Nürburgring Nordschleife!“ Kein Wunder also, dass viele der Teilnehmer gerne immer wieder an den Losna-See zurückkommen und sich eine ganz Saison über auf „ice racing“ mit aesthetic racing in Norwegen freuen. hjk

aesthetic racing fiebert dem Saisonauftakt entgegen

Seit Ende Oktober lag der Nürburgring im tiefen Winterschlaf. Sieht man einmal von den als „aesthetic ice racing“ bekannten Fahrertrainings auf dem Losna-See nördlich der norwegischen Olympiastadt Lillehammer ab, so schwiegen seither die Motoren.

„Die Monate waren zwar rennfrei“, so Teamchef Stein Tveten, „aber dies bedeutet mitnichten, dass wir eine ruhige Kugel geschoben haben! Vielmehr haben wir uns intensiv zusammengesetzt, um die Lehren aus der vergangenen Saison zu ziehen, die ja leider – sportlich wie menschlich – nicht nur Höhepunkte für unser Team bereithielt. Unser Ziel war es, uns so für 2017 noch besser aufzustellen.“

In der Tat blieb in den zurückliegenden gut vier Monaten kaum ein sprichwörtlicher Stein auf dem anderen. „In der VLN ist aktuell vieles in Bewegung“, so Teamleiterin Adrienne Breuer. „Neue Wertungen für Privatteams und neue Klassen wie die Tourenwagen der TCR sollen die beliebte Breitensportserie noch attraktiver für die zahlreichen Fans machen.

Wir haben alle Entwicklungen genau analysiert und standen mit den Serienorganisatoren in einem regen Austausch, um die Bedingungen auszuloten, unter denen wir mit Werksunterstützung einen interessanten Exoten in einer der Top-Klassen hätten an den Start bringen können. Leider hat das Reglement schlussendlich einer Realisierung unserer Pläne zum jetzigen Zeitpunkt entgegengestanden!“ Und so wird das Team auch 2017 wieder seine bekannten BMW 325i und den Porsche 991 im schon traditionellen weiß-blauen Outfit an den Start bringen.

Verantwortlich für die optimale Vorbereitung der Fahrzeuge ist seit Oktober Sven Fischer, der sich aufgrund seiner Zuverlässigkeit und großen Motivation in der vergangenen Saison wiederholt ausgezeichnet hatte und nun als Technikchef die Werkstatt des Teams in Niederzissen leitet. „Sicher hast du in den Wintermonaten nicht so den Druck, als wenn am kommenden Wochenende schon das nächste Rennen ansteht!

Dennoch bedeutete die Vorbereitung der vier Rennfahrzeuge wirklich ein volles Programm“, so Fischer. In der Tat wurden alle vier Boliden zunächst bis auf die Rohkarosse zurück- und dann von Grund auf wieder neu aufgebaut. Während die Motoren der BMW einer großen Revision unterzogen wurden, erhielt die Speerspitze des Teams, der Porsche 991, sogar ein ganz neues Herz.

Wie schon im Vorjahr werden Tveten und sein Partner Yannick Fübrich wieder den Porsche 991 in der VLN an den Start bringen. Zudem wird der Teamchef in den RCN-Leistungsprüfungen den Porsche alleine bewegen. Neu zum Team gestoßen ist die in der Schweizer lebende Natalie Weber, die in einem BMW 325i in der RCN ihre ersten Schritte im Motorsport unternehmen möchte. „Motorsport und gerade die Nordschleife haben mich schon immer fasziniert.

Die RCN mit ihrem familiären Seriencharakter bietet ein ideales Umfeld für mich, um den Einstieg in diesen rasanten Sport jetzt zu realisieren.“ Sie wird sich den BMW mit dem aus Südafrika stammenden Kyle Schut teilen: „Mit dem Team aesthetic racing wissen wir bei unserem Debut auf der Nordschleife einen zuverlässigen Partner an unserer Seite, von dessen Erfahrung wir sicher werden profitieren können.“ Mit weiteren Fahrern werden aktuell noch ebenso intensive wie vielversprechende Gespräche geführt. Näheres dazu in Kürze.

Am 18. März beginnt die Saison auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings mit den Probe- und Einstellfahrten. Eine Woche später startet die VLN mit der 63. Westfalenfahrt als erstem Lauf in ihre 41. Saison und wieder nur eine Woche später (01. April) steht mit dem Nordeifelpokal auch schon die erste Leistungsprüfung der RCN an. hjk