BAD HONNEF: Jugendfeuerwehr am Start

Pünktlich um 8 Uhr ging es am Samstag, 20. Oktober, los, die Mitglieder der Jugendfeuerwehr kamen zum Dienst auf die Wache in der Selhofer Straße.

Nach einer kurzen Ansprache und der Fahrzeugbelegung wurde der Tag bei einem gemeinsamen Frühstück begonnen. Noch während des Frühstücks kam die Alarmierung „ausgelaufener Kraftstoff in den Weinbergen“. Der GWL und das LF10 – besetzt mit dem Feuerwehrnachwuchs – machten sich direkt auf den Weg um diese Ölspur (bestehend aus Kakao und Wasser) zu beseitigen. Parallel dazu wurde das TLF 4000 zu einer Ölspur an der Endhaltestelle gerufen. Der Tag war gestartet…

Gegen 10:30 Uhr ging dann ein erneuter Alarm ein. Gemeldet wurde „einlaufende Brandmeldeanlage der Firma Confiserie Coppeneur et Compagnon GmbH in Aegidienberg“. Alle Fahrzeuge machten sich direkt auf den Weg dorthin. Bereits Vorort wurden wir von Frau Coppeneur empfangen. Sie wies uns den Weg zur Brandmeldezentrale. Der Hinweis „Ausgelöster Brandmelder im Dachgeschoss“ lies einen Brand im oberen Gebäude vermuten. Die Jugendfeuerwehr rüstete sich mich Atemschutz und Kleinlöschgerät aus und ging über die Außentreppe auf das Dach und dann in die oberen Räumlichkeiten. Nach intensiver Erkundung konnte kein Brand oder ähnliches festgestellt werden. Als sie das Gebäude durch den nach leckerer Schokolade riechenden Verkaufsraum verließe, staunte die Kundschaft nicht schlecht.

Kaum wieder auf der Wache angekommen, wurden die Fahrzeuge wieder fit gemacht mit dem Dienstsport begonnen. Ein Alarm störte diesen. Gemeldet wurde ein „Tiefgaragenbrand im Physikzentrum Bad Honnef – mit vermissten Personen“. Bei der Ankunft war schnell klar, dass auch die darüber befindlichen Schlafräume von dem Brand betroffen waren. Man vermutete mehrere Verletzte und alarmierte das Deutsche Rote Kreuz Bad Honnef. Sven Champion und Philipp Klein haben sich im Vorfeld dazu bereit erklärt die Jugendfeuerwehr aus medizinischer Sicht bei der Übung zu Unterstützen.

Mehrere Trupps gingen mit Ihrer Ausrüstung unter „Atemschutz“ in die Tiefgarage vor. Im zweitem vernebelten Untergeschoss fanden sie zwei vermisst gemeldete Personen (Puppen). Eine befand sich zum Teil unter einem Fahrzeug und musste dort hervor und nach draußen gebracht werden, eine weitere befand sich in einer Ecke. Schnell hatten die Jugendlichen die Personen gefunden und konnten diese draußen dem Rettungsdienst übergeben. Das Feuer konnte ebenfalls schnell gelöscht werden.

Parallel zum Gang in die Tiefgarage wurden weitere Trupps in die Schlafräume geschickt. Hier konnten insgesamt 5 Personen (Verletztendarsteller), welche sich in unterschiedlichen Zimmern befanden –  gerettet werden. Eine Person drohte sogar aus dem Fenster zu springen um dem Brandrauch zu entgehen. Die Verletztendarsteller konnten entweder zu Fuß oder mittels Drehleiter aus dem Gebäude gerettet und ebenfalls dem Rettungsdienst übergeben werden.

Schnell konnte „Feuer aus, keine Personen mehr im Gebäude“ gemeldet werden und die Jugendlichen wieder einrücken.

Natürlich besteht das Leben eines Berufsfeuerwehrmitgliedes nicht nur aus Einsätzen, so wurden in der einsatzfreien Zeit Wachaufgaben erledigt und Unterricht abgehalten.

Ein Mülleimerbrand auf dem Gelände der Schwippert Feuerwerke störte die wohlverdiente Pause. Je zwei Mülleimer standen in Flammen und mussten gelöscht werden, um ein Übergreifen auf Gebäude und die dort gelagerten Gegenstände zu vermeiden. Schnell wurden diese mit Wasser gelöscht und man konnte den Heimweg antreten. bh

Jahresabschlussübung mit DRK und Feuerwehr

Am vergangenen Freitag wurde es eng im Bad Honnefer Osten. An der Jugendherberge in Selhof fand die Jahresabschlussübung der beiden Feuerwehren und dem DRK Bad Honnef statt.

Gegen 18:30 brach der simulierte Brand im Keller des Gebäudes aus. Mit Nebelmaschinen wurde eine realistische Verrauchung der Kellerräume simuliert. Die ausgelöste Brandmeldeanlage forderte die 160 Gäste der Herberge auf, das Gebäude zu verlassen und sich an den zwei vorgeschriebenen Punkten zu sammeln. Dies diente dazu, auch die Evakuierungspläne der Einrichtung zu Üben und zu Überprüfen.

Es dauerte nicht lange, da tauchten die ersten Blaulichter im Herzen Selhofs auf. Das erste Löschfahrzeug der Feuerwehr Bad Honnef traf ein. Der Einsatzleiter nahm umgehend Kontakt mit den Mitarbeitern auf, erkundete das Gebäude und machte sich einen Überblick über die Belegung der Zimmer. Kurz danach ging schon der erste Angriffstrupp zur Menschenrettung in den verrauchten Keller vor.

Zeitgleich traf der erste Rettungswagen des Roten Kreuzes ein und bereitete sich auf die Behandlung der Verletzten vor. Nachdem die ersten von der Feuerwehr geretteten Personen unseren Einsatzkräften übergeben waren, trafen auch die Kollegen der Feuerwehr Rheinbreitbach ein. Sie übernahmen die Erkundung und Rettung von der Rückseite des Gebäudes. Nur durch diese Zusammenarbeit kann gewährleistet werden, dass weitläufige Gebäude möglichst schnell geräumt und nach verletzten Personen durchsucht werden können.

Insgesamt 18 Personen, die sich nicht selbstständig retten konnten, wurden von der Feuerwehr aus dem Gebäude geholt und an die Kräfte des Roten Kreuzes übergeben. Mittlerweile sind auch der zweite Krankenwagen sowie weitere Sanitätskräfte des Roten Kreuzes eingetroffen. Diese würden auch im Realfall alarmiert, sobald klar ist, dass der Regelrettungsdienst einer zu großen Anzahl von Verletzten gegenüber stehen würde. Auch der Einsatzleitwagen des Ortsvereins ist eingetroffen.

Das Personal übernahm die Abschnittsleitung der medizinischen Versorgung. Viele Bad Honnefer Führungskräfte besitzen neben Ihrer Zug- oder Verbandsführerausbildung, die Ausbildung zum Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und sind speziell für solche Schadenszenarien ausgebildet. Nachdem alle Verletztendarsteller, welche vom örtlichen Jugendrotkreuz und der Jugendherberge  gestellt und mit realistischen Verletzungen geschminkt wurden an die Rettungskräfte übergeben waren, wurde die Übung beendet.

Das Fazit der Übung fiel insgesamt sehr positiv aus. Trotz der beengten Platzverhältnisse vor Ort war das Gebäude zeitnah geräumt. Natürlich gibt es auch Platz für Verbesserungen. Insbesondere die Ordnung der geparkten Fahrzeuge und die Anfahrts- und Sammelmöglichkeiten stellte Alle vor eine große Herausforderung, da bei einem wirklichen Brand und der Menge an Verletzten im Verlauf noch deutlich mehr Fahrzeuge, insbesondere von Seiten des Rettungsdienstes, vor Ort gewesen wären.

Genau aus diesem Grunde werden solche Übungen regelmäßig veranstaltet um die Zusammenarbeit von Feuerwehren, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen stetig zu verbessern und im Ernstfall schnelle Hilfe leisten zu können. drk