Dei Zukunft beginnt

Startschuss für die Verkehrswende 

„Absichtserklärungen reichen nicht. Wir brauchen einen konkreten Handlungsrahmen mit Zielen und Maßnahmen, um die Verkehrswende in Bad Honnef zu realisieren“, sagte Bürgermeister Otto Neuhoff. In der Präambel eines Arbeitspapieres mit dem Titel „Verkehrsplanung der Zukunft für Bad Honnef“ ist das Vorhaben formuliert: „Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Gesellschaft muss auch Bad Honnef einen spürbaren Beitrag leisten. Ein wesentlicher Teil der klimaschädlichen Emissionen geht vom motorisierten Individualverkehr aus. Ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz ist daher ein Umdenken der Verkehrsplanung, die Verkehrswende.“ Das Arbeitspapier ist eine erste konzeptionelle, strategische Grundlage dazu.

Um den Startschuss für das Projekt zu geben, wurde dem Ausschuss für Umwelt, Mobilität, Klimaschutz und Wald in einer Sitzung mit Schwerpunkt „Mobilität“ das Grundsatzpapier zur Verkehrswende als Mitteilung an die Hand gegeben. Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Die Verkehrswende ist ein langer Prozeß, die eine möglichst breitgetragene gemeinsame Plattform braucht. Ziel ist es Verbindlichkeiten in Zielen und Vorgehen zu schaffen als belastbare Arbeitsgrundlage für die Verwaltung und die Entscheidungen der Politik.“

Für den Einstieg in eine erfolgreiche Verkehrswende haben Vertretungen des Ausschusses und der Verwaltung als Dialogauftakt gemeinsam an einem Workshop teilgenommen. Mögliche Rahmenbedingungen der Verkehrswende wurden diskutiert und beispielhaft anhand der Rommersdorfer Straße konkretisiert, denn das Quartier „St. Josef“ steht zum Straßenausbau an, nachdem die Gesamtschule mit Turnhalle neu gebaut wurde.

Zum Straßenausbau gehören die Maßnahmen des Abwasserwerkes und des Tiefbaus. Öffentlicher Straßenraum ist aber viel mehr: Fahrbahn, Gehweg, Parken, Grün, Beleuchtung, Barrierefreiheit, Aufenthaltsräume oder Verkehrssicherheit. Die Umgestaltung und Ordnung des Straßenraums machen ihn für alle nutzbar.

Ohne die Bürgerinnen und Bürger geht es nicht. Die Stadt wünscht eine möglichst breite gemeinsame Plattform für die Maßnahmen sowie Commitment und Akzeptanz für die zu treffenden Entscheidungen zur Umsetzung der Straßenausbaupläne im Sinne der Verkehrswende.

Im Detail sind in jedem Quartier, in jedem Straßenzug Besonderheiten zu berücksichtigen. Erster Beigeordneter Holger Heuser erklärte, dass der Veränderungsprozess Mut und Geduld erfordere. Er hob hervor, dass Bad Honnef mit Berg und Tal zwei Siedlungsbereiche habe. Die Verbindung dazwischen bleibe eine Herausforderung. Im gesamten Stadtgebiet schließt sich das Radverkehrskonzept an. Die Stichworte Pendlerverkehr, Verkehrsvermeidung und vor allem Parken fließen in die Überlegungen mit ein.

Der Straßenausbau rund um die Schule St. Josef bietet Chancen, denn durch den Abriss und Neubau der Gesamtschule St. Josef entstanden zusätzliche öffentliche Verkehrsflächen an der Ecke Rommersdorfer Straße und Bismarckstraße. Der Schulweg muss gesichert sein. Ein klima- und lebensfreundlicher Stadtraum mit umweltschonender Mobilität kann entstehen.

Hier kommt hinzu, dass der Parkdruck im Stadtteil hoch ist. Denkbar ist der Einsatz einer Quartiersgarage auf dem Gelände hinter dem Krankenhaus mit Einbeziehung des Areals des Schwesterwohnheims. Die Verwaltung hat die ersten Schritte unternommen und Gespräche geführt, ob überhaupt eine Realisation denkbar ist.

Die persönliche Präferenz von Bürgermeister Otto Neuhoff ist, dass mehr Menschen das Fahrrad nutzen und die Planungen sich wegbewegen von der autozentrierten Stadt.

Der Ausschuss hat die Mitteilung als Grundlage für die weitere Entscheidungsfindung zur Kenntnis genommen. Nach der Sommerpause werden Beschlussvorlagen eingebracht. Das ist der Beginn, auf dem der weitere Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern aufgebaut wird. ah