Rhöndorfer Gemütlichkeit

Advents-und Weihnachtsmarkt im Weinort

Zwei Tage lang drehte sich im malerischen Weinort Rhöndorf wieder alles um die Weihnachtszeit. Im Café Profittlich, auf der Drachenfelsstraße und auf der großen Hoffläche vor dem Haus im Turm boten Künstler und Kunsthandwerker ein breites Angebot an Weihnachtsschmuck und weihnachtliche Accessoires an, dazu gab es – genau richtig zum kühlen Wetter – heißen Glühwein, Eierpunsch und dazu den hellen Profittlich-Punsch, eine Mischung aus Weißwein, Orangensaft, Hochprozentigem und einer geheimen Gewürzmischung.

Und da Essen bekanntlich Leib und Seele zusammen hält, konnten sich die Besucher mit den verschiedensten süßen und herzhaften Leckereien verwöhnen lassen, dazu die weit über die Grenzen der Region bekannten Erzeugnisse aus Peter Profittlich´s Backstube mit nach Hause nehmen: den legendären Christstollen, mit dem der Rhöndorfer Bäckermeister bereits an der Weltmeisterschaft der Stollenvielfalt teilgenommen hatte und natürlich Weltmeister wurde, die mit feinsten Zutaten gebackenen Plätzchen, neue Lebkuchen-Kreationen und Makronen, die meist noch ofenheiß vernascht wurden, dazu eine Vielzahl von anderen Köstlichkeiten.

Ob im Café oder rund um die flackernden Feuerkörbe am Haus im Turm, der Rhöndorfer Adventsmarkt ist an Gemütlichkeit, jenseits aller Hektik, kaum zu überbieten. Am 3. Advent findet auch der Weihnachtsmarkt auf dem Ziepchensplatz statt. bö

Adenauers Krippe

Im Dezember nimmt Konrad Adenauers historische Krippe wieder einen großen Teil seines Rhöndorfer Wohnzimmers ein. Schafe tummeln sich auf der Mooslandschaft, Maria und Josef wachen beim Christuskind und die heiligen drei Könige machen sich auf den weiten Weg zum Stall. Alljährlich zieht das vorweihnachtliche Programm rund um Adenauers Krippe viele Besucher nach Bad Honnef. 

Die Krippe ist ab sofort bis zum 5. Januar 2020 im Rahmen einer Wohnhausführung zu besichtigen. Führungen finden von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 16 Uhr zu jeder vollen Stunde statt.

Am Sonntag, 8. Dezember um 11.00 Uhr und 14.30 Uhr wird Catherine Kronisch eine stimmungsvolle Führung zum Thema „Weihnachten im Hause Adenauer“ anbieten, die über die Festgepflogenheiten des ersten Bundeskanzlers Auskunft gibt. So erfahren die Besucher zum Beispiel, was es mit dem Lametta am Treppenaufgang auf sich hatte.

Am Samstag, 14. Dezember um 11.00 Uhr bietet das Puppentheater am Drachenfels eine weihnachtliche Handpuppenführung an. Dorothee Vreden und Sabine Claßen ermöglichen Kindern ab Jahren dabei einen erlebnisreichen Zugang zum Leben des ersten Bundeskanzlers und den Weihnachtstraditionen in der Familie Adenauer. Während des gut einstündigen Rundgangs trifft der Drache Siefnir auf einige weitere Figuren. Die Kinder besichtigen Adenauers Krippe, singen Weihnachtslieder und probieren Leckereien.

Alle Angebote sind kostenlos. 

Die Stiftung bittet um Anmeldung unter 02224/921-234 oder per Mail an besucherdienst@adenauerhaus.de

DRAGONS: Nichts zu holen in der «Hölle Ost»

bringiton Ballers vs. Dragons Rhöndorf 88:69 (21:17/17:20/25:20/25:12)

Kein Feiertag für die Dragons Rhöndorf! Am Tag der Deutschen Einheit war das sportliche Ensemble in der selbsternannten „Hölle Ost“ zu Ibbenbüren gefordert und musste am eigenen Leib erfahren, warum die Halle der Gastgeber als wahre Festung der 1.Regionalliga gilt.

Ohne Aufbau-Routinier Anish Sharda mussten die Drachen die Reise gen Ibbenbüren antreten, denn der zuletzt so formstarke Guard der Dragons weilte bei seiner Frau Kreissaal. Ansonsten waren alle Akteure an Bord, außer den noch verletzten Pal Ghotra und Samuel Horvath. Vor rund 700 lautstarken Zuschauern, darunter auch wieder einige mitgereisten Fans vom Menzenberg entwickelte sich vom Sprungball weg eine intensiv und körperlich geführte Partie.

Besonders in der Defense gelang es den Ballers den Drachen immer wieder den Schneid abzukaufen, um auf der Gegenseite mit gutem Teamplay immer wieder leichte Punkte zu erzielen. Ein deutliches Plus von 23 zu 11 Assists unterstreicht den besser laufenden Ball bei den Westfalen. Besonders Guard Bryce Allen Leavitt erwischte einen Sahnetag und drückte dem Spiel mit einem „Triple Double“ aus Punkten, Rebounds und Assists seinen Stempel auf.

Zwar blieben die Drachen über weiter Strecken im Schlagdistanz, doch besonders im finalen Viertel setzte sich die größere Routine und Abgezockheit der Mannen aus dem Tecklenburger Land durch. Gerade einmal 12 Zähler gelangen Curtis Hollis & Co in den letzten 10 Minuten, was zu einem am Ende auch in der Höhe verdienten Erfolg der bringiton Ballers führte.

Weiter geht es für die Dragons Rhöndorf bereits am kommenden Sonntag, wenn um 16:00 Uhr die BBG Herford im DragonDome gastiert. Tickets für die Partie gibt es im Online-Shop oder im Vorverkauf bei KREATIV frei Raum.

Markus Röwenstrunk (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Anishs Abwesenheit hat uns härter getroffen als gedacht. Die Organisation und Ausführung in der Offense war häufig nicht gut genug. Dazu kam, dass auch die Verteidigung nicht zu 100% bereit war und uns die Physis der großen Ibbenbürener zu schaffen gemacht hat. Zu viele zweite Chancen haben wir zugelassen. Am Sonntag gegen Herford müssen unsere Talente auf beiden Seiten des Feldes mehr den erfahrenen Gegnern entgegen bringen.“ ds

Rhöndorf: Hollis (18), Martin (0), Falkenstein, J. (0), Otshumbe (4), Falkenstein, D. (7/1-3er), Binapfl (8/2), Besedic (9/3), Kotieno (4), de Oliveira (19), Gruber (0)

Ibbenbüren: Avermann (3/1-3er), Kosel (2), Leavitt (12/1, 13 Assists, 10 Rebounds), Schröder (17), Fumey (21/1), Barga (8/1), Jimenez (14/2), Fischer (2), Pathe (0), Foulds (3/1), Boahene (6)

Foto: Martin Roelver

10 Jahre Haus im Turm

Das älteste Gebäude  Bad Honnefs, Profanbau aus dem Mittelalter, Haus im Turm feiert 10jährige Wiederauferstehung. Nachdem der Weinunternehmer Bernd G. Siebdrat mit seiner Familie 2006 das bis dahin seit über 50 Jahren dem Erzbistum Köln angegliederte Objekt übernommen hat, ist viel passiert.

Die ehemalige Landesvolkhochschule des Erzbistums wurde wieder zu ihren Ursprüngen zurückgeführt. Schon im Mittelalter war das Landgut, welches später stark durch den Klassifizismus geprägt wurde, ein Weingut, eine Landwirtschaft und eine Brauerei. Im 17. und 18. Jahrhundert siedelten sich einige Kölner Famiien in Bad Honnef an, die gleichzeitig eine wesentliche Rolle in den Steinbrüchen des Siebengebirges spielten. Auch zu diesem Zeitpunkt und bereits registriert 1631 war Haus im Turm eines der prägenden Weingüter am nördlichen Mittelrhein.

Der Weinunternehmer Bernd G. Siebdrat, vormals tätig als Vorstand der Hawesko AG, hatte die Idee, dieses einzigartig gelegene Objekt mit einem historisch denkmalgeschützten Park wieder seinen Ursprüngen zuzuführen. Durch seine jahrzehntelange Erfahrung im Weinbau begann er 2009 ehemalige Toplagen des nördlichen Mittelrheins, vorwiegend in Unkel, zu erwerben mit der Vision, dort Spitzenweine zu produzieren in kleinen Mengen, wie es die Ahr in den letzten Jahrzehnten bereits vorgelebt hat.

Die heutigen 3,5 Hektar wurden zu 50 % mit französischen Rotweinklonen neu bepflanzt, und heute kann man die ersten Ergebnisse im Gutsausschank im Haus im Turm verkosten. Die Weißweincuvée mit Grundweinen aus Rhöndorf und Unkel namens Simply, der Weißburgunder Gottfried und der Rosé Marie Charlotte runden das Sortiment ab. In diesem Winter werden die ersten Rotweine vorgestellt.

In Rhöndorf im Haus im Turm entstand die Rhöndorfer Gasthaus Gastronomie, die heute unter der Leitung von Harry Müller und einem jungen, erfolgreichen Team in Eigenregie geführt wird. Auch hier hat man sich seit Anfang des Jahres selber engagiert, und bereits die Söhne von Familie Siebdrat sind dort als Gesellschafter involviert. Das Rhöndorfer Gasthaus bietet von Roastbeef mit Bratkartoffeln über Rehgulasch aus dem Remagener Wald Forst Calmuth bis hin zu einem wöchentlichen Fischangebot regionale Gerichte mit hohem qualitativen Anspruch. In den Sommermonaten ist Haus im Turm sehr stark samstags durch Veranstaltungen frequentiert, da die Lage nahezu einmalig ist. Ab Herbst beginnt wieder der Sonntagsbrunch. Nachdem es bisher ein Gasthaus für abends war, ist auch mittlerweile der Freitagmittag geöffnet.

 

Zum 10jährigen Jubiläum hat man sich etwas Besonderes ausgedacht: Bernd Siebdrat wird mittwochs und donnerstags die Gäste persönlich empfangen und auf ein Glas der hauseigenen Weine einladen. Vom 22. Oktober bis 19. November zwei Mal wöchentlich freut er sich, seine Gäste persönlich zu begrüßen. Dort können Sie dann mehr erfahren, denn gern berichtet er vom Klimawandel und dass diese Region der große Profiteur des sogenannten Cool Climate Trends geworden ist, will heißen, um hochwertige Weißburgunder und Spätburgunder zu produzieren braucht man warme und heiße Tage und möglichst im Herbst kühle Nächte.

Diese Voraussetzungen sind hier idealst gegeben, und somit kommt der Region wieder eine neue Rolle zu. Bereits vor hundert Jahren waren zwischen Linz und Siegburg 400 Hektar Weinberge – so viel wie heute an der gesamten Ahr. Davon ist wenig übriggeblieben, aber die heutigen Winzer haben alle Chancen. Haus im Turm baut seine Weine gemeinsam mit dem erfolgreichen Winzer Oliver Krupp in einer gemeinsam genutzten Anlage aus. Er bezeichnet die bisherige Zusammenarbeit als perfekte Symbiose und freut sich auf die spannende Zukunft. eb

Weinkönigin Elisa I

Nun ist zusammen gekommen, was zusammen gehört: Weinspezialistin Elisa de Sousa (Haus im Turm,Restaurant Chamai) wurde zur neuen Rhöndorfer Weinkönigin gekürt. Bei einer glanzvollen Feier auf dem Ziepchensplatz wurde sie vor hunderten Besuchern aus der gesamten Region von Vize-Bürgermeister Peter Profittlich, Udo Krahe und Alfred Höhler (Winzercorps) feierlich inthronisiert. Elisa I tritt damit die Nachfolge von Janine I an, die vom Winzercorps unter tosendem Applaus verabschiedet wurde. Das Rhöndorfer Weinfest geht Samstag und Sonntag mit vielen Attraktionen und Musik weiter. Sonntagmittag findet beispielsweise das legendäre Traktorentreffen statt.

Rhöndorfer Feuerwehr-Feiertage

EHRENAMT: „Der heutige „Prinz“ ist ein Feuerwehrmann“

“Wenn ich groß bin, gehe ich zur Feuerwehr, ist doch klar!” Wer hat als Kind nicht mindestens einmal davon geträumt, Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann zu werden? Was vielen Menschen dabei nicht klar ist: etwa 95 Prozent der Feuerwehrleute in Deutschland sind ehrenamtlich tätig. Damit die Gefahrenabwehr auch zukünftig gesichert ist, braucht es freiwillige Feuerwehrleute. Retten, Löschen, Bergen, Schützen – so lassen sich die Aufgaben der freiwilligen Feuerwehr zusammenfassen. Dabei hat die Rettung allerhöchste Priorität. Die Arbeit der Feuerwehr ist vielfältig, das Spektrum der Feuerwehreinsätze breit gefächert: Von der Brandbekämpfung bis zur Technischen Hilfeleistung ist alles dabei.

In einem Satz: Feuerwehrleute sind coole Typen die einen Superjob machen und Leben retten. Die Löschgruppe Rhöndorf wurde im Jahr 1919 als Teileinheit der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Honnef aufgestellt. Die damalige Honnefer Einheit konnte den Brandschutz im sich immer weiter aus dehnenden Stadtgebiet nicht mehr gewährleisten, was die Einteilung des Stadtgebietes in die Löschbezirke Mitte, Selhof und Rhöndorf zur Folge hatte. Später kam durch kommunale Neugliederung der Stadtteil Aegidienberg hinzu. Die derzeit 22 Rhöndorfer Wehrleute übernehmen heute, neben dem Feuerschutz im nördlichen Bereich der Stadt, auch die Wasserrettung und die Organisation der Kommunikation an Einsatzstellen im gesamten Stadtgebiet mit dem Einsatzleitwagen. Bereits 1883 wurde in Honnef (damals noch ohne „Bad“) eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1909 wollte der damalige Bürgermeister Brenig, nach zwei verheerenden Bränden in Rhöndorf, dort einen Löschzug bilden.

Warum auch immer, erst 1919 war es dann endlich soweit: Es wurde beschlossen drei Löschzüge zu bilden: Honnef Mitte, Selhof und Rhöndorf. Peter Schmitz leitete die Gruppe bis 1927. Sein Nachfolger wurde Peter Profittlich, der bis 1963 verantwortlich war. In den Anfangsjahren bestand der „Löschzug“ aus einem Löschkarren, der mit Hand gezogen werden musste. 1956 erhielten die Rhöndorfer dann das erste motorisierte Löschfahrzeug. Heute ist die Rhöndorfer Löschgruppe in einer modernen Unterkunft an der Rhöndorfer Straße technisch und personell bestens aufgestellt.

Aber trotz aller technischen Errungenschaften setzen damals wie heute Männer und Frauen ihre Freizeit und ihr Leben ein, um anderen zu helfen. Am vergangenen Wochenende wurde der 100ste Geburtstag gebührend gefeiert. Mit einem Live-Konzert am Freitag, Festmesse, Festzug, Frühschoppen und einem ClaX-Konzert am Sonntag. Zum Abschluss spielten dann noch die „Urselhofer“ in Rhöndorf auf. Und Bürgermeister Otto Neuhoff aus Rommersdorf gratulierte ganz herzlich: „Früher kamen die „Prinzen“ hoch zu Ross daher, heute kommen sie mit dem Löschfahrzeug“. Freiwillige Feuerwehr stehe für Kameradschaft, Zusammenhalt und Teamwork. Ohne den funktionierenden Zusammenhalt könne keine Feuerwehr existieren. Gerade im Feuerwehr- Einsatz müsse sich jedes Truppmitglied aufeinander verlassen können. Und der gute Zusammenhalt sei eine der großen Stärken der Rhöndorfer Wehr.                                                                                                                           

Verlieren verboten! – Dragons reisen nach Oberfranken

Sonntag, 16:00 Uhr BBC Coburg vs. Dragons Rhöndorf

Zum Start in die Rückrunde der Playdowns kommt es für die Drachen zum direkten Wiedersehen mit dem BBC Coburg, den man am vergangenen Wochenende auf heimischem Parkett noch mit 84:71 in die Schranken weisen konnte. Ein Sieg würde die Chancen auf den Klassenerhalt weiter am Leben erhalten.

Die Ausgangslage: Mit einem deutlichen 90:55-Erfolg gegen die RheinStars Köln sendete die TG s.Oliver Würzburg ein deutliches Lebenszeichen und besetzt mit zwei Siegen Vorsprung auf die Drachen weiterhin das rettende Ufer der Playdowns. Neben den eigenen Erfolgen sind die Dragons also darauf angewiesen, dass die Mannschaft von Ex-Drache Eric Detlev von drei noch anstehenden Spielen mindestens zwei verliert und die Dragons ihrerseits mindestens noch zwei Siege feiern. Auf ein Minimum gesunken sind hingegen die sportlichen Chancen für die RheinStars Köln, die bei einer weiteren Niederlage in den verbleibenden Spielen bereits als erster Absteiger feststünden.

Coaches-Corner: „Mit dem Sieg von Würzburg gegen Köln bleibt die tabellarische Ausgangsposition unverändert und es liegt an uns, den Druck auf Würzburg mit einem weiteren Erfolg wieder zu erhöhen. Wir haben die Mannschaft nach dem Sieg schnell wieder fokussiert, denn zuhause wird Coburg nochmals anders auftreten und wir wissen um die Erfahrungen aus der regulären Saison, als wir nach einem Heimsieg gegen den BBC auswärts in Coburg deutlich verloren haben. Wir müssen auch am Sonntag Wege finden unsere Vorteile konsequent auszuspielen und vor allem erneut die Bretter kontrollieren. Wenn uns das gelingt, haben wir die Chance unsere kleine Siegesserie weiter auszubauen.“ (Headcoach Thomas Adelt)

Tip-Off zur beim BBC Coburg ist am kommenden Sonntag um 16:00 Uhr in der HUK-Coburg Arena (Oudenaarder Straße 1, 96450 Coburg).

Ein Liveticker zur Partie wird über die Homepage der BARMER 2. Basketball Bundesliga angeboten. ds

Foto: Rainer Hombücher

„Schwärmerei“ in Bad Honnef-Rhöndorf

“Fairer einkaufen. Besser essen.”

Der Marktschwärmer-Wochenmarkt in Rhöndorf, Bad Honnef eröffnet am 22. März um 17:30 Uhr. Am Rhöndorfer Pavillon findet die Eröffnungsfeier statt.

Immer mehr Menschen wollen wissen, was in ihren Lebensmitteln steckt, wo sie herkommen und wer sie herstellt. Was liegt da näher, als die Erzeuger während des Einkaufs einfach persönlich danach zu fragen? Die Marktschwärmer-Idee macht’s möglich.

In Bad Honnef entsteht der erste Marktschwärmer-Wochenmarkt. Zur Eröffnung der sogenannten Schwärmerei am 22. März von 17:30 bis 19:00 Uhr sind die ganze Nachbarschaft und alle Interessierten zum Kennenlernen und Kosten herzlich eingeladen. Danach findet der Markt immer freitags zur selben Zeit in der Löwenburgstraße 21, 53604 Bad Honnef statt.

Die Schwärmerei Rhöndorf wurde von Natia Rittweger (Foto) gegründet. “Warum aus der ferne Länder kaufen, wenn alles Gute von hier kommt. Denn es ist doch viel ökologischer die Lebensmittel dort zu beziehen, wo sie erzeugt wurden”, sagt die 35 Jährige junge Mutter aus Georgien über ihre Beweggründe, Gastgeberin einer Schwärmerei zu werden. Nach monatelanger Vorbereitung wird sie ab sofort den wöchentlichen Markt organisieren und so dafür sorgen, gute Lebensmittel aus der Region direkt in die Nachbarschaft zu bringen – und die Bauern gleich mit.

Eine einfache Idee: Online bestellen, um die Ecke abholen

Marktschwärmer schafft eine direkte Verbindung zwischen den Erzeugern und Verbrauchern einer Region: Die Kunden bestellen bequem im Onlineshop ihrer Schwärmerei auf www.marktschwärmer.de. Einmal in der Woche kommen Kunden und Erzeuger für zwei Stunden in der Schwärmerei vor Ort zusammen, um die Bestellungen persönlich zu übergeben.

Die Lebensmittel stammen ausschließlich von bäuerlichen Erzeugern, Lebensmittel-Handwerkern und kleineren Manufakturen aus der Region. Im Durchschnitt liegen zwischen Herstellungsort und Schwärmerei nicht mehr als 27 km Transportweg. Zum Sortiment gehören Obst und Gemüse, Fleisch und Wurstwaren, Brot, Honig, Molkereiprodukte, Kaffe, Naturseifen sowie ausgewählte Feinkostwaren. Die Produkte sind gentechnikfrei und sowohl Bio-Zertifizierte als auch konventionelle Lebensmittel dabei.

In der Schwärmerei handeln Erzeuger und Verbraucher direkt miteinander: Der Kunde bezahlt seinen Warenkorb direkt nach der Bestellung online. Der Erzeuger gibt von seinem Nettoumsatz 8,35 % an den Gastgeber für die Organisation der Schwärmerei und 10 % an Marktschwärmer für die Bereitstellung der Plattform ab. Der Großteil der Einnahmen bleibt mit 81,65 % beim Erzeuger.

Fair, transparent und nachhaltig für Erzeuger und Verbraucher

Marktschwärmer erleichtert gerade kleineren Erzeugerbetrieben den Zugang zu Kunden, die Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit in ihrem Einkaufskorb legen: Die Erzeuger bestimmen die Preise für ihre Produkte selbst – weil sie selbst am besten wissen, was ein fairer Preis für ihre Arbeit und ist. Dank der Vorbestellung über den Onlineshop kann der Erzeuger exakt planen und vermeidet unnötige Kühl-, Transportkosten und die Verschwendung verderblicher Ware.

Die Mitgliedschaft in einer Schwärmerei ist für Kunden flexibel: Es gibt weder Mitgliedsbeiträge noch Mindestumsatz oder Bestellpflicht. Jeder Kunde kann bei bis zu drei Schwärmereien in seiner Nähe Mitglied sein. Am meisten schätzen Marktschwärmer-Mitglieder aber, dass sie die Herkunft ihrer Lebensmittel direkt nachvollziehen können. Der persönliche Kontakt mit den Erzeugern schafft Vertrauen in die Qualität der Produkte und ein gutes Gefühl der Gemeinschaft. Mit jedem Einkauf bei Marktschwärmer wird die regionale Wirtschaft gefördert. Marktschwärmer heißt Transparenz und fairer Handel – für alle.

Von Frankreich nach Bad Honnef

Die Idee der Online-Direktvermarktung kommt aus Frankreich, wo seit 2011 unter dem Namen “La Ruche Qui Dit Oui” (Der Bienenkorb, der Ja sagt) bereits über 800 Schwärmereien entstanden sind. In Deutschland startete das Netzwerk im Herbst 2014. Derzeit sind schon mehr als 40 lokale Märkte in zehn Bundesländern geöffnet, weitere 50 Schwärmereien befinden sich im Aufbau.

Marktschwärmer Bad Honnef

Ort: Schwärmerei Rhöndorf, Facebook: Marktschwärmer Bad Honnef

Löwenburgstraße 21, 53604 Bad Honnef Gastgeberin: Natia Rittweger

Marktzeit: Jeden Freitag, von 17:30 bis 19:00 Uhr Telefon: 0176-64431697

Internet: Direkt zur Schwärmerei: Email: natiakika@aol.de

https://marktschwaermer.de/de/assemblies/11931

Marktschwärmer Deutschland

Equanum GmbH Medienkontakt: Volker Zepperitz

Schönhauser Allee 44a Telefon: 0176 57 94 23 83

10435 Berlin Email: kommunikation@marktschwaermer.de

Internet: Zur Homepage

DRAGONS: Düstere Stunden

Dragons Rhöndorf vs. OrangeAcademy 73:89 (20:26/25:27/13:23/15:13)

Auch im vorletzten Spiel der regulären Saison mussten Spieler, Trainer und Fans der Dragons Rhöndorf eine bittere Niederlage hinnehmen. Vor 575 Zuschauern unterliegen die Drachen der OrangeAcademy aus Ulm und verbleiben tief im Tabellenkeller der ProB Süd.

Die Gäste von der OrangeAcademy konnten bereits nach wenigen Sekunden die ersten Punkte für sich verbuchen, während die Drachen einige Minuten brauchten um durch Capitano Joe Koschade das erste Erfolgserlebnis verbuchen zu können (3:2). Auch im DragonDome zeigte die beste Defense der Liga wieder ihre Stärken, denn die Hausherren mussten sich jeden Punkt hart erarbeiten und suchten zumeist im Lowpost ihren Aktivposten Zygimantas Riauka, der ein ums andere mal nur durch Fouls zu stoppen war. Die Gäste aus dem Süden suchten ihrerseits ihr Heil von jenseits der 6,75-Meterlinie und nahmen eine 20:26-Führung mit in den zweiten Spielabschnitt, auch wenn die Drachen in den ersten 10 Minuten starke 90% ihrer Würfe versenken konnten. In einer zunehmend hitziger werdenden Partie agierten beide Teams nun besonders in der Verteidigung mit voller Physis und so erlebten die Zuschauer wahrlich kein Offensiv-Feuerwerk, aber eine Partie mit dem sprichwörtlich offenen Visier. Mit einer besseren Balance aus Inside- und Outside-Game fanden die Drachen unter dem Jubel der 575 Zuschauer immer besseren Zugriff auf die Partie, doch das letzte Wort hatten erneut die Ulmer mit ihren „Spiritus Rector“ Nils Mittmann. Der 39 Jahre alte Routinier beruhigte immer wieder das Spiel seiner Mannen und setzte an beiden Enden des Feldes die wichtigen Akzente und war mit 11 Punkten in den ersten 20 Minuten maßgeblich an der 45:53-Führung des Ulmer Nachwuchs zur Halbzeitpause beteiligt.

Auch nach dem Pausentee gelang es den Dragons lange Zeit auf Augenhöhe mit der Nachwuchs-Riege von Erstligist ratiopharm ulm zu agieren, doch immer wieder unterliefen Joe Koschade & Co entscheidende Fehler im Spielaufbau, die verhinderten, dass das Momentum endgültig kippte. Trotz ihrer Jugend wussten die Mannen von Gästetrainer Jansson jeden Fehler eiskalt zu bestrafen und erarbeiteten sich vor allem mit knackiger Defense eine bereits vorentscheidende 58:76-Führung vor den finalen 10 Minuten des Basketball-Abends. Mit dem im Basketball so wichtigen Momentum auf ihrer Seite ließen die Gäste nun nichts mehr anbrennen und untermauerten mit geduldigem Spiel in der Offense und guter Rotation in der Defense ihre Ansprüche auf einen Playoff-Platz. Die Drachen scheiterten ihrerseits vor allem an den eigenen Nerven und brachten sich durch Ballverluste immer wieder um die Chance nochmals zu verkürzen und so stand mit dem finalen Buzzer erneut eine bittere, aber verdiente 73:89-Niederlage zu Buche.

Thomas Adelt (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Glückwunsch an die OrangeAcademy. Wir haben trotz genauer Analyse und intensiven Trainingseinheiten immer wieder entscheidende Fehler gemacht, die auf diesem Niveau brutal bestraft werden. Jeder in der Mannschaft muss sich nach so einem Spiel fragen, ob er wirklich alles was er hat und kann auf dem Feld gelassen hat. Nur mit maximalem Einsatz kann man in der ProB ein Spiel gewinnen und dieser Einsatz und die mannschaftliche Geschlossenheit hat uns heute zu oft gefehlt!“

Daniel Jansson (Headcoach OrangeAcademy): „Die Dragons haben uns besonders in der ersten Halbzeit alles abverlangt und wir konnten mit unserem Auftreten dort absolut nicht zufrieden sein. Im dritten Viertel haben wir dann mit unserer Defense die richtigen Akzente setzen können und auch in der Offense unseren Rhythmus beibehalten. Den Dragons und ihren Fans wünsche ich viel Erfolg für die schweren Aufgaben und hoffe, dass die Mannschaft und Zuschauer als Einheit einen Weg zum Erfolg finden.“

Rhöndorf: Sharda (1), Otshumbe (4),  Möller (5), Meister (7/1-3er), Koschade (7/1), Riauka (18),  Falkenstein (0), Kneesch (5/1), Jasinski (6), Dia (0), Gruber (0), Waller (20/4)

Ulm: Ensminger (9/1-3er), Mittmann (11/2), Lanmüller (8/2), Stoll (10/1), Philipps (17), Stark (1), Bretzel (2), Möbus (7/1), Pape (15/1), Davis (9/3)

Foto: Thomas Scheben

Libet Werhahn mit 90 Jahren verstorben

Adenauers jüngste Tochter

Sie war die junge, hübsche und patente Dame an des Kanzlers Seite. Oft begleitete Libet Werhahn ihren Vater Konrad Adenauer auf seinen Reisen und Staatsbesuchen – ob etwa zur Familie Kennedy ins Weiße Haus nach Washington und zu einer Papstaudienz nach Rom oder als Tischdame des Schahs von Persien und bei den ausgedehnten Arbeitsurlauben in Cadenabbia. Vielen ist ihr fröhliches Gesicht aus den frühen Jahren der Bundesrepublik Deutschland bis heute in Erinnerung.

Am 3. Februar 2019 verstarb Libet Werhahn im Alter von 90 Jahren in Neuss. Auch im Gedächtnis der Rhöndorfer hat die jüngste Kanzlertochter einen festen Platz. Mit acht Jahren kam sie 1935 mit ihren Eltern in den kleinen Winzerort. Der 1933 von den Nationalsozialisten entlassene Kölner Oberbürgermeister hatte für sich und seine Familie eine ruhige, neue Heimat gesucht, in der er keinen politischen Anfeindungen ausgesetzt war. In Rhöndorf sollte er sie finden.

Zunächst in einem gemieteten Haus im Löwenburger Tal, dann im eigenen Neubau am Zennigsweg fühlte sich Tochter Libet wohl und als Teil der Dorfgemeinschaft akzeptiert. Gemeinsam mit ihren Geschwistern und den Spielkameraden aus der Nachbarschaft wuchs sie heran, besuchte anfangs die Rhöndorfer Grundschule, bevor sie dann auf die Klosterschule der Franziskanerinnen nach Nonnenwerth und später nach Bonn-Pützchen wechselte.

In Rhöndorf lernte Libet Adenauer 1947 auch Hermann Josef Werhahn kennen. Der Industriellensohn aus Neuss war kurz zuvor aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrt und weilte mit seiner Mutter zum Erholungsurlaub im Hotel Wolkenburg. Bei einem musikalischen Abend im Hause Adenauer kamen sich die beiden näher. Nach der Hochzeit 1950 in Maria Laach folgte Libet Werhahn ihrem Mann nach Neuss und gründete ihre eigene Familie mit fünf Kindern.

Mit viel Freude und Neugier begleitete sie ihren Vater auf Reisen und Urlauben und meisterte gleichzeitig auch die Herausforderungen für das eigene Familienleben. Dabei war hilfreich, dass sich Libet mit ihren älteren Schwestern Ria Reiners (1912–1998) und Lotte Multhaupt (1925–2018) abwechseln konnte. Über die gemeinsam verbrachte Zeit hinaus verband Libet Werhahn so manches mit ihrem Vater.

In ihrer warmherzigen und charmanten Art erinnerte sie an ihre Mutter Gussie, hatte zugleich aber auch viel starken Willen und kluge Urteilskraft, Courage und Schlagfertigkeit vom Vater geerbt. Auch der Sinn für das Politische hinterließ Spuren bei der Tochter, die sich nicht zuletzt viele Jahre selbst in der Neusser Kommunalpolitik engagierte.

Ihrem Rhöndorfer Elternhaus blieb Libet Werhahn zeitlebens eng verbunden. Nach dem Tod des Vaters schenkte sie gemeinsam mit ihren sechs Geschwistern 1967 das Wohnhaus und den Nachlass der Bundesrepublik Deutschland und ermöglichte so die Errichtung der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, die seither mit ihrem Archiv, ihrer Forschungsarbeit und dem Museum das Andenken an den ersten Bundeskanzler lebendig hält.

Über vier Jahrzehnte begleitete Libet Werhahn den Aufbau und die Entwicklung der Stiftung, bis sie ihre Aufgabe im Kuratorium der nächsten Generation überließ. Es war ihr immer wichtig, das Adenauerhaus mit Leben zu füllen. In vielen Veranstaltungen und Interviews erzählte sie von ihrem Vater, und auch an der Eröffnung der neuen Dauerausstellung 2017 nahm sie regen Anteil. Solange es ihre Gesundheit erlaubte, fehlte Libet Werhahn nie bei den traditionellen Familientreffen am zweiten Weihnachtsfeiertag. Besonders am Herzen lag ihr der Garten.

Zum Ausbau der Terrassierung hatte ihr Vater einst Steine am Rhein gesammelt, die die Kinder mit einem Bollerwagen zum Haus transportierten. Auch sonst musste der Nachwuchs kräftig mit anpacken. Jeder bekam ein eigenes Beet, auf dem Gemüse angebaut wurde. Gemeinsam halfen sie bei der Ernte an den vielen Obstbäumen und Beerensträuchern. Manch alter Nuss- und Kirschbaum aus dieser Zeit steht bis heute in Adenauers Garten. Seit Mitte der 1950er Jahren umgibt das Haus aber vor allem ein Ziergarten mit einer bunten Vielfalt von Rosen und blühenden Stauden, Büschen und Bäumen. Er trägt bis heute die Handschrift Konrad Adenauers und Libet Werhahns. cf

Fotos:

1)      Libet Werhahn, 2017: „© Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. / Juliane Liebers“

2)      Historisches Bild vom Comer See, 1958: „© Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. / Guiseppe Moro“