Feierliche Einbürgerung im Kreishaus mit einem Geburtstagskind

74 Personen erhalten die deutsche Staatsbürgerschaft

Seit vergangener Woche hat der Rhein-Sieg-Kreis 74 neue Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. 41 Frauen, 28 Männer sowie 5 Kinder und Jugendliche haben im Wege der Einbürgerung die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Landrat Sebastian Schuster händigte gemeinsam mit dem Neubürgerbeauftragten des Rhein-Sieg-Kreises, Ludwig Neuber, im Großen Sitzungssaal des Siegburger Kreishauses den Neubürgerinnen und Neubürgern die Einbürgerungsurkunden aus.

„Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich zur deutschen Staatsbürgerschaft und appelliere an Sie, das Ihnen nun zustehende Wahlrecht zu nutzen. Denn unsere Demokratie ist nur belastbar, wenn sich die Menschen auch äußern und diese leben“, gab Landrat Sebastian Schuster den Neubürgerinnen und Neubürgern im Rahmen der Feierstunde mit auf den Weg.

Auch Francesca Mlinarić-Huta bekommt nun – nachdem sie schon 50 Jahre in Deutschland lebt – ihren deutschen Pass. Der Entschluss, Deutsche zu werden, reifte in der Italienerin schon etwas länger – schließlich hat sie hier geheiratet, hier ihren Sohn geboren und vor neun Jahren ist sie hier Oma geworden; sie ist die letzte in ihrer Familie, die noch nicht die deutsche Staatsangehörigkeit hat. „Aber in meinem Herzen bin ich schon lange Deutsche“, so Mlinarić-Huta.

Afghanistan (1), Belgien (1), Bosnien und Herzegowina (1), Volksrepublik China (3), Frankreich (1), Georgien (1), Griechenland (2), Irak (3), Irland (1), Italien (3), Kirgisistan (1), Demokratische Republik Kongo (2), Republik Kosovo (8), Kroatien (2), Mazedonien (2), Niederlande (4), Österreich (1), Philippinen (2), Polen (6), Portugal (2), Rumänien (1), Slowakische Republik (1), Südkorea (1), Syrien (3), Thailand (1), Türkei (5), Ungarn (1), Vereinigte Staaten von Amerika (1), Weißrussland (2).

Die Einbürgerungsbewerber wohnen derzeit in den nachfolgend genannten Gemeinden:
5 in Alfter, 1 in Bad Honnef, 4 in Bornheim, 3 in Eitorf, 14 in Hennef, 8 in Königswinter, 5 in Lohmar, 2 in Meckenheim, 1 in Much, 3 in Neunkirchen-Seelscheid, 5 in Niederkassel, 3 in Rheinbach, 6 in Sankt Augustin, 7 in Siegburg, 1 in Swisttal, 3 in Wachtberg und 3 in Windeck.

Von den 74 Einbürgerungskandidaten wurden 21 bereits in der Bundesrepublik Deutschland geboren.

Vor der eigentlichen Einbürgerung gaben die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ein Bekenntnis auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ab; dieses lautet: „Ich erkläre feierlich, dass ich das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland achten und alles unterlassen werde, was ihr schaden könnte.“

Dieses Bekenntnis wurde mit dem Singen der deutschen Nationalhymne bekräftigt.

Gegen Waterboarding

Bürgermeister Otto Neuhoff eröffnet Ausstellung „Gegen Folter“, Freitag, 3. März 2017, 18:00 Uhr, im Rathaus Bad Honnef

„Waterboarding“-Folter im Foyer des Rathauses der Stadt Bad Honnef wird ab Freitag, dem 03. März 2017, 18:00 Uhr, in Form einer 3 Meter breiten und 2,50 Meter hohen Brunnen-Skulptur in Bad Honnef ‚Realität‘ – Gott sei Dank nur als Kunstwerk und das auch nur für vier Wochen. Die Stadt unterstützt damit eine Aktion der Gruppe Bad Honnef von AMNESTY INTERNATIONAL zur weltweiten Ächtung gegen jegliche Folter.

„Als wir vor zwei Jahren Kontakt zu dem Künstler, Erik Tannhäuser, Wien, aufnahmen, haben wir nicht annähernd daran gedacht, dass dieses Thema seit dem 20. Januar 2017 wieder traurige Aktualität erhalten sollte.“, so der Sprecher der AMNESTY-Gruppe Bad Honnef.

Die im Rathaus Bad Honnefs ausgestellte Skulptur stellt einen Folterer mit seinem Opfer dar, dem pausenlos Wasser über den Kopf gegossen wird. Der Künstler, selbst auch Förderer von AMNESTY INTERNATIONAL, kam auf die Idee zu dieser Arbeit, durch einen Freund, der tatsächlich Opfer dieser Folter im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba wurde.

Wie es von AMNESTY INTERNATIONAL üblich ist, soll diese Aktion nicht nur auf die Unmenschlichkeit des Folterns aufmerksam machen, sondern auch gleichzeitig dazu animieren, vorgefertigte ‚Petitionen‘ an die Regierungen der Länder, die immer noch Folter für ein probates Mittel der Wahrheitsfindung halten, zu unterschreiben.

Das Auslands-Porto für die entsprechenden Briefe kann dazu in Form eines Euros in die Skulptur geworfen werden, womit gleichzeitig der andauernde Wasserstrom über dem Opfer gestoppt wird. Das Kunstwerk will damit nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Handeln anregen. Zu sehen ist der Brunnen ab Freitag, dem 03.März, werktäglich zu den Öffnungszeiten des Rathauses bis einschließlich Dienstag, dem 4. April. eb

Planspiel zwischen Trump und Brexit

Kühlen Kopf in spannender Börsenzeit bewahrt!
Spielende beim Planspiel Börse 2016


Die Präsidentenwahlen in Amerika und Österreich, das Referendum in Italien sowie die Nachwirkungen des Brexit-Votums warfen ihre Schatten auf das diesjährige Planspiel Börse der Sparkassen. Rund 36.000 Teams aus Deutschland, Italien, Frankreich, Luxemburg, Schweden und Mexiko waren zehn Wochen lang live dabei und erlebten so eine spannende und interessante Börsenzeit. Auch im Geschäftsgebiet der Stadtsparkasse Bad Honnef beteiligten sich 100 Teilnehmer in 20 Teams.
Was bedeutet das Brexit-Votum für die deutsche Wirtschaft? Welchen Einfluss hat die Wahl Donald Trumps auf die gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen? Was für Folgen kann das italienische „Nein“ auf die Finanzlage des Landes haben? Mit solchen Fragen mussten sich die Teilnehmer der diesjährigen Börsenspiel-Runde beschäftigen, um ihr Depot mit aussichtsreichen und erfolgreichen Wertpapieren bestücken zu können. Dass dies auch in dieser Zeit möglich ist, zeigen die beeindruckenden Ergebnisse zum Spielende am 14. Dezember 2016.

Die Ergebnisse unserer Schüler können sich sehen lassen. In der Depotgesamtwertung errang im Endspurt das Team „Die Finanzberater“ vom Nell-Breuning Berufskolleg den ersten Platz. Die Gruppe investierte in Wertpapiere der Firmen adidas AG, BMW und BASF.

Vorstandsvorsitzende Dorit Schlüter gratuliert den Gewinnern: „Unsere Sparkasse möchte Jugendliche und junge Menschen ermutigen, sich mit Finanzthemen zu beschäftigen. Mit dem Planspiel Börse gelingt es uns, Börsenhandel und wirtschaftliche Zusammenhänge auf spielerische Art und Weise aufzuzeigen. Über die tollen Ergebnisse und die Begeisterung, mit der alle Beteiligten bei der Sache waren, freuen wir uns daher sehr. Von dem erworbenen Wissen können die Teilnehmer profitieren, wenn sie in Zukunft eigene Finanzentscheidungen treffen müssen.“

Die erfolgreichsten Teams der Spielrunde werden heute bei einer Siegerehrung im Haus der Stadtsparkasse durch die Vorstandsvorsitzende Dorit Schlüter, Bereichsleiter Privatkunden Matthias Weiler und Abteilungsleiter Vorstandssekretariat und zertifizierter Financial Consultant Rupert Karrenbauer mit Geldpreisen geehrt.

1.Preis: Team „Die Finanzberater“ vom Berufskolleg Nell-Breuning
2.Preis: Team „Stock-Exchange-Crashers“ vom Gymnasium Schloss Hagerhof
3.Preis: Team „Helal-Money Gang“ von der Handelsschule Bad Honnef

Dank gilt auch an die betreuenden Lehrer/innen, die jedes Jahr die Teams betreuen: Frau Wachendörfer von der Handelsschule Bad Honnef, Herr Clas vom Berufskolleg Nell-Breuning und Herr Preuten vom Gymnasium Schloss Hagerhof .

Die aktuelle Spielrunde ist jetzt zwar vorbei, wer sich aber weiter über die Börse informieren möchte, findet auf der Homepage der Stadtsparkasse Bad Honnef viele Informationen dazu. Und wer gerne auch bei der nächsten Spielrunde dabei sein möchte, der sollte sich schon mal den 27. September 2017 als Starttermin notieren!

Mehr Informationen gibt es unter www.sparkasse-honnef.de, www.planspiel-boerse.de oder auf www.facebook.com/planspielboerse sowie auf Twitter (@planspielboerse).pk

INTEGRATION: Arbeitgeber gesucht

Hilfe zur Selbsthilfe: Stadt Bad Honnef sucht Arbeitsstellen für Flüchtlinge und Anerkannte

Die Stadt Bad Honnef sucht Arbeitsplätze für Flüchtlinge, und zwar sowohl für Flüchtlinge, die auf die Anerkennung als Asylberechtigte warten als auch für anerkannte Flüchtlinge. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können freie Stellen bei der Stadt Bad Honnef melden. Felix Trimborn, Mitarbeiter des Fachdienstes Asyl der Stadt Bad Honnef, beschreibt das Ziel: „Im Moment wurde erreicht, dass sich Flüchtlinge in Deutschland, in Bad Honnef auskennen und sich zurecht finden. Sie sprechen gut, manche schon sehr gut Deutsch.

Wir möchten noch einmal einen Schritt nach vorne machen, damit die Flüchtlinge, auch vor allem die anerkannten Asylberechtigten Fuß fassen und für sich selbst aufkommen. Schnell und unkompliziert werden wir vermitteln, wenn eine Arbeitsstelle angeboten wird.“

Gesucht wird jede Art der Beschäftigung: Vollzeitstellen, Teilzeitstellen, Minijobs, Praktikums-Plätze und Ausbildungsstellen. Manchmal ist ein Praktikum richtig, für andere wäre eine Ausbildung ideal. Saisonarbeit und befristete Stellenangebote sollten ebenfalls gemeldet werden, was in der Gastronomie passend sein kann. Jeder Flüchtling bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit. Wird beispielsweise ein Integrationskurs besucht, kann Teilzeit und bei Eignung, wenn es die Stelle hergibt, in Vollzeit gearbeitet werden.

Arbeitsstellen aus fast allen Bereichen kommen infrage: Handwerk, Gastronomie und Pflegebereich. Besondere Vorkenntnisse, schon im Heimatland erworben, haben viele Flüchtlinge im Kfz-Bereich, im Garten- und Landschaftsbau, im Schneiderhandwerk. Im Pflegebereich können sie beispielsweise als Pflegehilfe arbeiten. Wer braucht eine Küchenhilfe?

Felix Trimborn arbeitet mit dem Jobcenter eng zusammen. Da er in Bad Honnef vor Ort ist, kann er passgenau vermitteln. Er hilft darüber hinaus, den ersten Kontakt von Arbeitgeberinnen und Arbeitsgebern mit den Flüchtlingen herzustellen und wird zusammen mit den Patinnen und Paten die ersten Schritte in die Arbeitswelt begleiten.

In den ersten Monaten ihres Aufenthalts in Deutschland waren viele Flüchtlinge erfolgreich für gemeinnützige Aufgaben eingesetzt, so dass sie den deutschen Arbeitsmarkt bereits kennen. Die Mitarbeitenden der Stadt Bad Honnef bieten durch die Arbeitsstellenvermittlung einen weiteren Baustein an, um Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Vor allem die anerkannten Flüchtlinge wollen sich den Voraussetzungen des Arbeitsmarktes stellen, damit sie ihr Leben in die eigene Hand nehmen können. Das bedeutet auch, dass sie sich gut integrieren und ihre Leistungen vergleichbar mit denen der deutschen Kolleginnen und Kollegen sein müssen. Die Flüchtlinge sind auf die Anforderungen vorbereitet und hoch motiviert, sich zu beweisen.

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können eine freie Stelle melden bei: Felix Trimborn, Stadt Bad Honnef, Rathausplatz 1, 53604 Bad Honnef, Telefon 02224/184 185, Telefax 02224/184 4185, E-Mail felix.trimborn@bad-honnef.de.

Foto: Clipdealer

Kinder erforschen Stadtbücherei

Foto: „Bibfit“ sind die Kindertagesstätten-Kinder, die von Leiterin Stephanie Eichhorn in der Kinderbuchabteilung der Bad Honnefer Stadtbücherei den Bibliotheksführerschein erhalten.

Die Kita-Kinder haben gelernt, wie spannend die Bad Honnefer Stadtbücherei ist und was sie alles zu bieten hat, denn die Kinder haben den Bibliotheksführerschein gemacht. Dieses Zertifikat bestätigt, dass sie „Bib(liotheks)fit“ sind und an der Aktion zur frühen Leseförderung teilgenommen haben.
Die Leiterin der Stadtbücherei Stephanie Eichhorn hatte dieses Mal über 40 Kinder aus den zwei Familienzentren Unterm Regenbogen und St. Martin zu Gast. Sie vermittelte den Kindern Grundbegriffe und Funktionsweise einer öffentlichen Bücherei. Der „Kleine Rabe Socke“, die liebenswürdige Handpuppe von Stephanie Eichhorn und Maskottchen der Aktion, hatte die vier Besuchstermine der Kinder begleitet und aufgeweckt kommentiert.

Der erste Besuch der Kinder galt dem Bereich mit Bilderbüchern. Unglaubliche 738 Bilderbücher sind dort zu finden – eigentlich. Nur etwa die Hälfte stehen tatsächlich vor Ort, denn die anderen sind ausgeliehen. Das Expertenwissen hatten sich die Kinder schnell angeeignet. Jedes durfte ein Buch ausleihen über den Büchereiausweis der Kindertagesstätten. Ein schönes Bilderbuch wurde auch vorgelesen. Das Lernziel „Aussuchen und Ausleihen“ war erreicht.

Beim zweiten Besuch ging es ums „Vorlesen und Wissen“. Die Kinder lernten die Sachbücher kennen. Die Tierbücher hatten sie begeistert und Bilder zum Thema Tiere wurden gemalt. Am Ende des Besuchs durften die Kinder ein Sachbuch ausleihen.

Beim dritten Termin waren dummerweise die Rabenkarten von Rabe Socke verschwunden. Die Kinder mussten suchen. Da die Karten in der ganzen Bücherei versteckt waren, lernten sie die Räume und Möglichkeiten der Bücherei spielerisch kennen und wissen nun: „Was gibt es, wo steht es?“. Ein Bilderbuchkino belohnte alle fleißigen Helferinnen und Helfer, die die Karten für den Raben gefunden hatten.

Beim vierten und letzten Besuch händigte Stephanie Eichhorn dann das ersehnte Zertifikat aus. Büchereitypisches Essens stand bereit und die Kinder verdrückten Leseratten und Buchstabenkekse. Viele Eltern hatten eingewilligt, dass ihre Kinder einen Büchereiausweis erhalten.

Wenn die Kinder nach den Sommerferien eingeschult werden, haben sie den Umgang mit Büchern und der Bücherei geübt. Stephanie Eichhorn erklärt: „Ganz besonders wichtig ist es, Kinder anzusprechen, die sonst durch die üblichen Angebote der Bücherei nicht erreicht werden. Sie lernen dann, dass die Stadtbücherei ein spannender Ort ist, der viel zu bieten hat. Hoffentlich kommen viele von ihnen regelmäßig wieder.“

INTEGRATION: „Den geb‘ ich nicht mehr her“

Foto: Im Lebensmittelmarkt Edeka Klein arbeitet erfolgreich der anerkannte Flüchtling Mhammed Taoos. v. l. n. r.: Metzgermeister Marcus Röttgen, Geschäftsinhaber Jörg Klein, Mitarbeiter Mhammed Taoos, Patin Monika Henkel, Nicole Klein, Pate Dieter Henkel

Flüchtling Mhammed Taoos hat einen Arbeitsplatz gefunden und übt sogar seinen erlernten Beruf aus. Er war in Syrien selbständiger Metzger gewesen und arbeitet jetzt für die Abteilung mit den Fleisch- und Wurstspezialitäten von Edeka Klein in Aegidienberg-Himberg. Wenn man Nicole Klein, Ehefrau von Inhaber Jörg Klein, nach Mhammed Taoos fragt, erklärt sie, ohne zu zögern: „Den geb‘ ich nicht mehr her.“ Jörg Klein und Metzgermeister Marcus Röttgen sind sehr zufrieden mit der Leistung von Mhammed Taoos.

Mhammed Taoos ist seinerseits glücklich mit dem Arbeitsplatz. Er ist 28 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Töchter. Seit Dezember 2015 ist er in Bad Honnef, seit August 2016 arbeitet er für Edeka Klein. Damit hat er eine Stelle gefunden, die nicht so leicht zu besetzen gewesen wäre. Im Metzgerberuf fehlt es an Nachwuchs. Mhammed Taoos hatte eine übliche halbjährige Probezeit, die er erfolgreich absolviert hat. Als Flüchtling ist er anerkannt.

Jörg Klein gibt zu, dass die Hürde für die Einstellung bei den Behörden hoch gewesen war. Ausländeramt und Jobcenter waren tätig gewesen. Eine zweite Stelle für einen Flüchtling hätte Jörg Klein auch gehabt, konnte aber mit der Besetzung nicht so lange warten, bis dass eine Arbeitserlaubnis behördlicherseits erteilt worden wäre. Trotzdem sagte er: „Ich kann auch anderen Arbeitgebern empfehlen, meinem Beispiel zu folgen und einen Flüchtling einzustellen. Ich würde es wieder tun.“

Patin und Pate der Familie Taoos ist das Ehepaar Monika und Dieter Henkel. Dieter Henkel hat sich bei den Behörden für die raschere Bearbeitung eingesetzt, damit Mhammed Taoos arbeiten durfte. Das Ehepaar Henkel hat Deutschunterricht selbst gegeben, begleitet die Flüchtlings-Familie bei Behörden- und Arztbesuchen. Monika Henkel hat sich um die Kindertagesstätten-Plätze bemüht. Sie sagen viel Gutes über ihre Schützlinge, wollen aber auch, dass sie sich hier anpassen. Jörg Klein und das Ehepaar Henkel bestätigen, dass Integration der Flüchtlinge von guten Deutschkenntnissen abhängt. Dieter Henkel hat Mhammed Taoos für einen Sprachkurs an der Volkshochschule außerhalb seiner Arbeitszeit angemeldet.

Mhammed Taoos ist in Deutschland, in diesem Fall in Aegidienberg angekommen. Sein Werdegang ist erfolgreich, denn er wird geschätzt von Arbeitgeber und Arbeitskollegen. Eine Arbeitsstelle nutzt Flüchtlingen, so dass sie ihr Leben finanziell unabhängig und eigenständig gestalten können. Viele von ihnen sind wertvolle und hoch motivierte Arbeitskräfte. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber profitieren davon.

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können eine freie Stelle melden bei: Felix Trimborn, Stadt Bad Honnef, Rathausplatz 1, 53604 Bad Honnef, Telefon 02224/184 185, Telefax 02224/184 4185, E-Mail felix.trimborn@bad-honnef.de.

Susanne und die heiligen Kühe

Illustrationen, meine sehr geehrten Damen und Herren, Illustrationen sind entbehrlich; so zumindest dachte bis vor kurzem der Herausgeber dieser Postille. Fotos, Werbung, Logos, alles kein Problem. Aber eine Illustration, ein Cartoon, eine Karikatur oder Ähnliches, mit dem sich gewisse Dinge charmanter ausdrücken lassen als über eine reine Aneinanderreihung von Wortungetümen? Bislang Fehlanzeige.

Dieses Manko ist ab sofort Vergangenheit. Wir dürfen Susanne Klabunde aus Bonn herzlich im Redaktionsteam der HWZ begrüßen, Sie wird zukünftig die Kolumne Kulturgeflüster exklusiv mit ihrem feinen Pinselstrich begleiten. Es soll ausdrücklich erwähnt werden, dass Karikatur und Kolumne inhaltlich voneinander abweichen können. Susanne hat ihren eigenen, kreativen Kopf und ist während jahrelanger, persönlicher Kontakte und der vielfältigen Besuche im 7gebirge schon auf die ein oder andere unserer Heiligen Kühe gestoßen, die redaktionell zu schlachten uns bislang unsere Erziehung sowie diverse Sachzwänge verboten.

Susanne Klabunde, gelernte Gestaltungstechnische Assistentin für Werbegrafik und Objektdesign, ist autodidaktische Künstlerin und Illustratorin. Nach Aufträgen vorwiegend aus dem Bereich Werbegrafik sowie freien Künstlerarbeiten ist die Illustrierung des 2015 erschienenen Buches „Manu und Sam“ von Marion Esser ihre erste größere Zusammenarbeit mit einer Kinderbuchautorin. Weiterhin organisiert sie schon seit Jahren in regelmäßigen Abständen den beliebten Spaß-Kunst-Künstler-Brunch im Bonner Kult41, ein Schmelztiegel unterschiedlichster Nachwuchs- und Teilzeitkünstler verschiedenster Couleur. Aber lassen wir sie selber zu Wort kommen:

„Ich liebe Tee, Bücher und Regentage, Populärwissenschaft, Science Fiction und Fantasy, Festivals und den Klang der Stille, Sterne gucken und Pizzapopcornkinoabende. Am liebsten versenke ich mich den ganzen Tag mit Stift und Maus in grafischen Details, bis auch der letzte Strich perfekt sitzt und sich am Ende das Ganze harmonisch zusammenfügt; bunt, vielleicht objektiv unvollkommen, mit kleinen Macken, Ecken und Kanten, aber trotzdem genau richtig.

Mit meinen begrenzten Mitteln möchte ich die Welt um mich herum ein kleines bisschen schöner gestalten. Und wenn ich meinen Kunden damit auch eine Freude machen kann – na, besser geht’s doch gar nicht :)“

Dem wäre nur noch hinzuzufügen, dass Susanne Klabunde selbstverständlich auch gerne Auftragsarbeiten der HWZ-Leser/-innen entgegennimmt, sofern es ihr eng getakteter Zeitplan erlaubt. Wer mehr von ihr entdecken möchte, der sei auf ihre beiden Webseiten verwiesen:
http://susanneklabunde.blogspot.de und https://www.doodle-icious.de.                                                    Helge Kirscht

Martin Otto neuer Damen-Bundestrainer

Mit Martin Otto ist ein Urgestein der Familie der Dragons Rhöndorf zum neuen Bundestrainer der Frauen-Nationalmannschaft im Rollstuhlbasketball ernannt worden und wird die neue Aufgabe parallel zu seinen Tätigkeiten als Headcoach der WNBL- und 1. Damen-Mannschaft ausüben.
Große Ehre für Martin Otto!

Nach dem angekündigten Rückzug von Erfolgstrainer Holger Glinicki vom Posten des Bundestrainers hat der Fachbereich Rollstuhlbasketball des Deutschen Rollstuhll Sportverband e.V. mit Martin Otto einen am Menzenberg bestens bekannten Nachfolger präsentiert. Bereits 2014 hatte Glinicki angekündigt, ab dem Sommer 2017 nicht mehr für das Amt zur Verfügung zu stehen, nachdem er in 316 Länderspielen als Headcoach seine Mannschaft zu insgesamt 11 Edelmetall-Gewinnen führen konnte.

Aus einer Reihe an Bewerbungen wurde schließlich Martin Otto als neuer Bundestrainer auserkoren, der sich sichtlich erfreut über die neue Aufgabe zeigte: „Es ist eine große Ehre für mich, die erfolgreiche Arbeit von Holger Glinicki weiterführen zu dürfen und ich freue mich sehr auf die vor uns liegenden Herausforderungen.“ Als Aktiver gehörte Martin Otto zu den erfolgreichsten Athleten im Rollstuhlbasketball und feierte im Trikot des ASV Bonn insgesamt drei Deutsche Meisterschaften, sowie vier Pokalerfolge auf nationaler Ebene. Zudem holte er im Trikot der Rollstuhl-Nationalmannschaft 1999 Silber und 2002 Bronze bei den Europameisterschaften und nahm an den Paralympics 2000 und 2004 teil.

Nach seiner aktiven Karriere als Basketballer im Fußgänger- und Rollstuhlbasketball wechselte Martin Otto 2008 beim Kölner Bundesligisten RBC Köln 99ers an die Seitenlinie und betreute den Erstligisten bis zum vergangenen Sommer und half maßgeblich dabei den Bundesligisten aus der Domstadt auf der Landkarte des Rollstuhlbasketballs nachhaltig zu etablieren. Als Spieler zählte Martin Otto von 1993 bis 1995 zum spielenden Personal der Dragons Rhöndorf in der Basketball-Bundesliga und blieb dem Flaggschiff im Herren-Basketball im Anschluss bis 1999 als Co-Trainer verbunden. Eine große Rolle spielte in diesem Zusammenhang auch Michael Laufer, ehemaliger Headcoach der Drachen, der Martin Otto einst als Spieler nach Rhöndorf lotste und im Anschluss in seiner Funktion als Geschäftsführer des Schloss Hagerhof dafür sorgte, dass sein ehemaliger Spieler als Lehrer an das Gymnasium im Bad Honnefer Stadtgebiet wechseln konnte.

Eine große Rolle nimmt Martin Otto zudem bei der Entwicklung der Damen-Abteilung der Dragons Rhöndorf ein, die er als Jugendkoordinator und Headcoach des weiblichen Leistungsbereichs betreut und aus der in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Jugend-Nationalspielerinnen hervorgegangen ist.

Das Basketball-Virus wurde Martin Otto schon von Kindesbeinen an mit in die Wiege gelegt, denn bereits seine Eltern hatten sich der Sportart mit dem orangefarbenen Leder verschrieben und waren sowohl als Spieler, wie auch als Trainer und Schiedsrichter im Fußgänger- und Rollstuhlbasketball aktiv, ebenso wie seine beiden Brüder.

„Ich möchte mich an dieser Stelle besonders bei Michael Laufer und Frau Dr. Gudula Meisterjahn-Knebel bedanken, die mich dankenswerter Weise für die Kadermaßnahmen von meinen Pflichten am Schloss Hagerhof freistellen und mir somit ermöglichen, die reizvolle Aufgabe als Bundestrainer anzunehmen.“ möchte Martin Otto auch einige wichtige Worte des Dankes an das Leitungsteam des Schloss Hagerhof nicht missen und hat bereits seine ersten Termine als neuer Bundestrainer im Blick:

„Nun gilt es für mich, mir schnellstmöglich ein Bild von der Mannschaft zu machen und die Spielerinnen kennenzulernen. Mit der Europameisterschaft auf Teneriffa steht das erste große Turnier bereits im Juni vor der Tür, ehe 2018 die Weltmeisterschaft vor heimischem Publikum in Hamburg ansteht. Es gibt also viel zu tun, packen wir es an!“ ds

Hillige

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Session neigt sich dem Straßenkarneval zu, die ersten Knospen sprießen, glückliche Menschen nehmen ihren Kaffee bereits in freier Natur ein. Schön! Und es gibt ein wenig Gesprächsstoff, mal ganz unabhängig von Trump und Schulz. Martin Schulz. Der Enkel von Willy. Keiner hat die SPD bisher so glücklich gemacht wie Willy Brandt. Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So, wie jetzt eben Martin. Ich bin der Martin. Ich kann´s. Und er strahlt in jede Kamera, wie zuvor nur Gerhard Schröder, eins aus: „Keiner wird mich aufhalten“. Aber zurück nach Bad Honnef. Unser Martin Schulz heißt Otto Neuhoff. Mein letztes gemeinsames Getränk mit ihm liegt jetzt schon 27 Tage zurück. Ich mache mir Gedanken. Zum aktuellen Gesprächsstoff in dieser schönen Zeit: Auf Platz 1 liegt das Parkraumbewirtschaftungskonzept, auf Platz 2 liegt der Zugweg, der einmal mehr nicht durch die Innenstadt führt. Mehr Probleme haben wir nicht. Herr Kirscht kommt daher getänzelt. Er strahlt. „Alter“, so beginnt er jedes Gespräch mit mir. Dafür hasse ich ihn. „Alter, ich muss dir was erzählen. Du kannst aber noch nicht darüber schreiben“. Großartig. Mir fehlen hier an dieser Stelle noch genau 2.200 Buchstaben. Dagegen ist die Hölle ein seichter Mittelmeerstrand. Gleich habe ich einen Termin im Rathaus. Das rettet mich aber auch nicht wirklich. Bei Kaisers a.D. brennt Licht. Was ich nicht schreiben darf, ist: Bei Kaisers a.D. wird wohl Übergangsweise eine Künstlergruppe einziehen und dort für Leben sorgen. Und: Am 7.Juli findet ein Wahnsinnskonzert in Bad Honnef statt. In einer lauen Sommernacht, dort unten am Rhein. Nein, Herr Kirscht, ich sach nix. Bitte? Ah, ok. Kein Konzert. Eine Talk Show. So, im Rathaus war es auch sehr interessant.Thema: Kindersoldaten. Ein grauenvoller Gedanke. Weltweit wird am „Red Hand Day“, dem 12. Februar, auf die Situation von Kindersoldaten hingewiesen und ein Ende der Rekrutierung von Minderjährigen gefordert. Zentrales Element der Red Hand Day-Kampagne ist das weltweite Sammeln von roten Händen. Diese wurden auch in Bad Honnef von den Konfirmandinnen und Konfirmanden gesammelt. Mit der Weitergabe der Hände an Politiker soll die Forderung der weltweiten Initiative verschiedenster Kinderrechtsorganisationen unterstützt werden, sich für das Ende des Missbrauchs von Kindern als Soldaten einzusetzen. 1. Beigeordnete der Stadt Bad Honnef, Cigdem Bern, fügte ihren Handabdruck hinzu. Die Hände werden von ihr an den Bundestagsabgeordneten unseres Wahlkreises, Dr. Norbert Röttgen, weitergeleitet, der diese wiederum nach Berlin mitnimmt. Knapp 100 rote Hände aus Bad Honnef unterstützen so diese wichtige Initiative. Wir sehen uns bei der Kölschen Mess. Der Gottesdienst beginnt am Sonntag, dem 19. Februar, um 11.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Johann Baptist. Er steht unter dem Motto: „Mer dürve schon he und jetz Hillige sinn.“

Kulturfahne

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; und weil das so ist (zumindest in den öffentlichen Haushalten), schließen sich mittlerweile immer mehr Aktive verschiedenster Kunstformen zusammen und höhlen gemeinsam von innen den Untergrund der Hochkultur aus.

Dass dieses Prinzip sich auch bei uns herum gesprochen hat, habe ich ja in vergangenen Kulturgeflüstern bereits beleuchtet. Die hiesige Szene formiert sich. Diese Woche allerdings wurde der Durchstich unterm Rhein vollzogen und die Mineure beider Seiten fielen sich lachend in die Arme.

So besteht nun eine inoffizielle Partnerschaft zwischen der hiesigen, seit langem umtriebigen Künstlergruppe ant!form e.V. und der seit 2015 aktiven Bonner Kunstbrennerei e.V., die ihr Hauptquartier in einem alten Handwerksgelände an der Kölnstraße hat.

Und wo wir ihren festen Stammsitz bewundern, wo doch ant!form bislang durch verschiedenste Räume mäanderte (bald auch wieder in Bad Honnef), beneiden sie uns um unsere schönen Locations und unseren Rückhalt in Politik, Gastronomie, Handel und Gesellschaft. Die persönliche Chemie jedenfalls stimmte auf Anhieb und so freuen wir uns schon bald auf einen regen Austausch mit den Linksrheinern. Wir werden die Kulturfahne des 7gebirges in der Bundesstadt würdig vertreten. Bis nächste Woche also, hören Sie wohl.